Ocean Vuong
stellt seinen Roman »Auf Erden sind wir kurz grandios« vor
»Du bist kein Monster, sagte ich. Aber ich habe gelogen. Was ich wirklich sagen wollte, war, dass es nicht so schlimm ist, ein Monster zu sein«. In »Auf Erden sind wir kurz grandios« (Hanser; Übersetzung: Anne-Kristin Mittag) verfasst der Ich-Erzähler einen Brief an seine Mutter, die Analphabetin ist und den Brief niemals lesen wird. Darin erzählt er von seiner Kindheit in Hartford und seiner tragischen Liebe zu dem amerikanischen Jungen Trevor. Er schreibt über seine prügelnde Mutter, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Er berichtet von dem amerikanischen Soldaten und dem vietnamesischen Bauernmädchen – den Eltern seiner Mutter. Und von seiner schizophrenen Großmutter, die ihn Little Dog genannt hat, in dem Glauben, dass Kinder mit abschreckenden Namen von den bösen Geistern verschont werden. »Ocean Vuong kämpft gegen die Grenzen der Sprache – adressiert an eine Mutter, die nicht lesen kann, erweitert dieses Buch unseren Sinn für das, was Literatur über Grenzen, Generationen und Genres hinaus sichtbar, denkbar, spürbar macht« (Ben Lerner).
Ocean Vuong, 1988 in Saigon, Vietnam, geboren, kam im Alter von zwei Jahren nach Amerika. Er lehrt an der University of Massachusetts Amherst. Für seine Lyrik, darunter die Gedichtsammlung »Night Sky with Exit Wounds«, wurde er unter anderem mit dem Whiting Award for Poetry (2016) und dem T. S. Eliot Prize (2017) ausgezeichnet.
Moderation: Jan Ehlert
Deutsche Lesung: Maximilian Scheidt
Medienpartner NDR Info
Dienstag, 17.9.2019
19.30 Uhr
€ 14,–/10,–
Literaturhaus