Colson Whitehead
stellt seinen neuen Roman »Die Nickel Boys« vor
Seit seinem Welterfolg »Underground Railroad« ist der 1969 geborene US-Amerikaner kein Geheimtipp mehr, und mit seinem neuen Roman »Die Nickel Boys« (Hanser; Übersetzung: Henning Ahrens) bekräftigt er eindrucksvoll, warum viele ihn für einen der bedeutendsten amerikanischen Gegenwartsautoren halten.
»Die Nickel Boys« ist gewissermaßen ein historischer Roman, der in den frühen 1960er-Jahren angesiedelt ist – in einer Zeit, als der Rassismus in den USA allgegenwärtig war und sich Veränderungen erst zart am Horizont abzeichneten. Was das konkret hieß, zeigt Colson Whitehead am Beispiel eines 15-jährigen Schwarzen namens Elwood, der aufgrund eines Justizirrtums in einer Besserungsanstalt, der Nickel School, landet. Diese gibt sich einen reformpädagogischen Anstrich, ist jedoch bei Lichte besehen ein Ort des Schreckens, wo Rassismus, Folter und Totschlag an der Tagesordnung sind. Ein beklemmendes, schmerzhaftes Buch, das zudem von beunruhigender Aktualität ist.
»Die Selbstverständlichkeit, mit der dieser Roman die Chancenlosigkeit von Schwarzen im rassistischen System dieser Zeit darstellt, verschlägt einem den Atem.« (Deutschlandfunk)
Moderation: Susanne Weingarten
Deutsche Lesung: Torben Kessler
Kulturpartner NDR Kultur
Montag, 21.10.2019
19.30 Uhr
€ 14,–/10,–
Literaturhaus