tim parks
Vor zwei Jahren berichtete Tim Parks in „Die Kunst stillzusitzen” sehr offen und selbstironisch über seine schmerzhaften Gesundheitsprobleme im Bauch- und Unterleibsbereich und sein Ausprobieren verschiedener alternativer Heilmethoden, zu denen auch Meditationsübungen unter buddhistischer Anleitung gehörten, die ihm schließlich halfen, sein Leiden zu beenden. Daran anknüpfend spielt sein neuer Roman „Sex ist verboten” (Kunstmann Verlag, Übersetzung: Ulrike Becker) in einem puristischen Buddhisten-Retreat.
Der 1954 geborene, in Italien lebende britische Schriftsteller erzählt von der Protagonistin Beth, Sängerin einer Band, jung und attraktiv, die einen jüngeren und einen älteren Liebhaber hat und seit Monaten als freiwillige Helferin in der Küche des Meditationszentrums arbeitet. Sie ist hier, um einen Schmerz ihrer Vergangenheit vergessen zu können. Die asketische Strenge der Gemeinschaft, in der man um vier Uhr morgens geweckt wird, keinen Augenkontakt mit anderen haben darf, geschweige denn sprechen, und in der Männer und Frauen strikt getrennt leben, hilft ihr dabei. Zufällig stößt sie auf ein Tagebuch, das sie im verbotenen Männertrakt findet. „Mister Tagebuchschreiber” nennt sie den Mann, den sie fortan beobachtet und dessen Aufzeichnungen sie weiterhin liest. In ihm mag man den Autor Parks erkennen, den seine persönliche Sinnsuche verändert hat, der aber den Leser nicht bekehren möchte und noch genügend Raum für Kritisch-Humorvolles bietet: „Jeden Abend, in jeder Sitzung spricht er vom Video zu uns. Obwohl er eigentlich tot ist. Schon seit Jahrzehnten. Spielt das eine Rolle? Ist die Botschaft eine andere, wenn die Person körperlich nicht mehr da ist? Wenn die Person nicht mehr lebt? Und wenn sie Jesus, Mohammed oder den Buddha aufgenommen hätten? Die Bergpredigt. Auf DVD. Hören Sie die Stimme Ihres Erlösers in der hebräischen Originalversion mit Untertiteln.” Es ist diese Mischung aus Erkenntnis und Ironie, aus Skepsis und Anerkennung, die den Roman zu viel mehr als guter Unterhaltung und esoterischer Trendliteratur macht.
Vor zwei Jahren berichtete Tim Parks in „Die Kunst stillzusitzen” sehr offen und selbstironisch über seine schmerzhaften Gesundheitsprobleme im Bauch- und Unterleibsbereich und sein Ausprobieren verschiedener alternativer Heilmethoden, zu denen auch Meditationsübungen unter buddhistischer Anleitung gehörten, die ihm schließlich halfen, sein Leiden zu beenden. Daran anknüpfend spielt sein neuer Roman „Sex ist verboten” (Kunstmann Verlag, Übersetzung: Ulrike Becker) in einem puristischen Buddhisten-Retreat.
Der 1954 geborene, in Italien lebende britische Schriftsteller erzählt von der Protagonistin Beth, Sängerin einer Band, jung und attraktiv, die einen jüngeren und einen älteren Liebhaber hat und seit Monaten als freiwillige Helferin in der Küche des Meditationszentrums arbeitet. Sie ist hier, um einen Schmerz ihrer Vergangenheit vergessen zu können. Die asketische Strenge der Gemeinschaft, in der man um vier Uhr morgens geweckt wird, keinen Augenkontakt mit anderen haben darf, geschweige denn sprechen, und in der Männer und Frauen strikt getrennt leben, hilft ihr dabei. Zufällig stößt sie auf ein Tagebuch, das sie im verbotenen Männertrakt findet. „Mister Tagebuchschreiber” nennt sie den Mann, den sie fortan beobachtet und dessen Aufzeichnungen sie weiterhin liest. In ihm mag man den Autor Parks erkennen, den seine persönliche Sinnsuche verändert hat, der aber den Leser nicht bekehren möchte und noch genügend Raum für Kritisch-Humorvolles bietet: „Jeden Abend, in jeder Sitzung spricht er vom Video zu uns. Obwohl er eigentlich tot ist. Schon seit Jahrzehnten. Spielt das eine Rolle? Ist die Botschaft eine andere, wenn die Person körperlich nicht mehr da ist? Wenn die Person nicht mehr lebt? Und wenn sie Jesus, Mohammed oder den Buddha aufgenommen hätten? Die Bergpredigt. Auf DVD. Hören Sie die Stimme Ihres Erlösers in der hebräischen Originalversion mit Untertiteln.” Es ist diese Mischung aus Erkenntnis und Ironie, aus Skepsis und Anerkennung, die den Roman zu viel mehr als guter Unterhaltung und esoterischer Trendliteratur macht.