Mo 9.5.11
20.00 Uhr
Ort: Thalia Theater | Alstertor | 22087 Hamburg
16,-/14,-/12,-

siri hustvedt

liest aus ihrem Roman „Der Sommer ohne Männer“ Oda Thormeyer liest den deutschen Text, Denis Scheck moderiert

Neben all den Vater-Büchern dieses Frühjahrs steht nun endlich eine feinsinnige Mutter-Tochter-Geschichte. Die große amerikanische Autorin Siri Hustvedt hat sie geschrieben, der wir die Romane „Was ich liebte” und „Die Leiden eines Amerikaners” sowie luzide Erkundungen der weiblichen Seele wie „Die zitternde Frau” verdanken. In ihrem neuen Roman „Der Sommer ohne Männer” (Rowohlt Verlag, Übersetzung: Uli Aumüller) verbannt Siri Hustvedt den männlichen Teil des Planeten mir nichts, dir nichts ins gedankliche und reale Abseits. Sie erzählt eine Geschichte, die schon tausend Mal, aber so noch nie erzählt wurde. Nach einem ordentlichen Stück des gemeinsamen Wegs, fast 30 Jahre, bekommt die Lyrikerin Mia Fredricksen von ihrem Gatten, einem erfolgreichen Hirnforscher, das Wort „Pause” recht unsanft an den Kopf geknallt: „Die Pause war eine Französin mit schlaffem, aber glänzendem braunen Haar. Sie hatte einen signifikanten Busen, der echt, nicht künstlich war, eine schmale Rechteckbrille und einen exzellenten Verstand.”

Mia rast und tobt und taumelt in eine klinische Depression. Schließlich greift die Mittfünfzigerin zur intensivsten aller Selbsttherapien: Sie verordnet sich einen Sommer zu Hause, im ländlichen Minnesota, fernab von den hochgestimmten New Yorker Dinnerpartys um ihren kultivierten Boris, der ohne den Verstand seiner Frau möglicherweise nur halb so brillant wäre. An der Seite ihrer renitenten Mutter kommt Mia zur Ruhe und besinnt sich auf ihre Kunst. Dieses Minnesota-Matriarchat erzählt Siri Hustvedt mit hinreißendem Spott, mit Selbstironie und der ihr eigenen Scharfsinnigkeit, sodass man ihre durchgedrehten Weibsbilder lieben lernt – die uralte Abigail, die Masturbationsszenen auf Tischläufer stickt, die halbwüchsigen, engelsschönen Möchtegern-Poetinnen, die sich als wahre Teufelinnen entpuppen, und die toughe Nachbarin Lola, die mit Quiche und Rotwein geschundene Seelen zu heilen weiß. In „Der Sommer ohne Männer” schreibt Hustvedt endlich wieder aus weiblicher Perspektive, und ihr gelingt eine ebenso „meisterliche wie einfühlsame Studie des Frauenlebens” (FAZ). Hustvedts Frauen brauchen keine Männer. Auch wenn am sommerlichen Horizont möglicherweise eine Versöhnung mit dem untreuen Gemahl dräut.

16,-/14,-/12,-

Neben all den Vater-Büchern dieses Frühjahrs steht nun endlich eine feinsinnige Mutter-Tochter-Geschichte. Die große amerikanische Autorin Siri Hustvedt hat sie geschrieben, der wir die Romane „Was ich liebte” und „Die Leiden eines Amerikaners” sowie luzide Erkundungen der weiblichen Seele wie „Die zitternde Frau” verdanken. In ihrem neuen Roman „Der Sommer ohne Männer” (Rowohlt Verlag, Übersetzung: Uli Aumüller) verbannt Siri Hustvedt den männlichen Teil des Planeten mir nichts, dir nichts ins gedankliche und reale Abseits. Sie erzählt eine Geschichte, die schon tausend Mal, aber so noch nie erzählt wurde. Nach einem ordentlichen Stück des gemeinsamen Wegs, fast 30 Jahre, bekommt die Lyrikerin Mia Fredricksen von ihrem Gatten, einem erfolgreichen Hirnforscher, das Wort „Pause” recht unsanft an den Kopf geknallt: „Die Pause war eine Französin mit schlaffem, aber glänzendem braunen Haar. Sie hatte einen signifikanten Busen, der echt, nicht künstlich war, eine schmale Rechteckbrille und einen exzellenten Verstand.”

Mia rast und tobt und taumelt in eine klinische Depression. Schließlich greift die Mittfünfzigerin zur intensivsten aller Selbsttherapien: Sie verordnet sich einen Sommer zu Hause, im ländlichen Minnesota, fernab von den hochgestimmten New Yorker Dinnerpartys um ihren kultivierten Boris, der ohne den Verstand seiner Frau möglicherweise nur halb so brillant wäre. An der Seite ihrer renitenten Mutter kommt Mia zur Ruhe und besinnt sich auf ihre Kunst. Dieses Minnesota-Matriarchat erzählt Siri Hustvedt mit hinreißendem Spott, mit Selbstironie und der ihr eigenen Scharfsinnigkeit, sodass man ihre durchgedrehten Weibsbilder lieben lernt – die uralte Abigail, die Masturbationsszenen auf Tischläufer stickt, die halbwüchsigen, engelsschönen Möchtegern-Poetinnen, die sich als wahre Teufelinnen entpuppen, und die toughe Nachbarin Lola, die mit Quiche und Rotwein geschundene Seelen zu heilen weiß. In „Der Sommer ohne Männer” schreibt Hustvedt endlich wieder aus weiblicher Perspektive, und ihr gelingt eine ebenso „meisterliche wie einfühlsame Studie des Frauenlebens” (FAZ). Hustvedts Frauen brauchen keine Männer. Auch wenn am sommerlichen Horizont möglicherweise eine Versöhnung mit dem untreuen Gemahl dräut.

Eine Veranstaltung vom Literaturhaus Hamburg in Kooperation mit dem Thalia Theater | Medienpartner NDR Info & NDR Kultur