Schumacher trifft … Heinz Strunk

Was treibt diese Menschen an und warum sind die bloß so gut? Ob aus Literatur, Film oder Wissenschaft: Die Autorin Claudia Schumacher (»Liebe ist gewaltig«) trifft mehrmals im Jahr aufregende Größen der Kulturszene und wagt im Gespräch mit ihnen eine persönliche Gesamtschau. Es geht um Werk, Leben, Weltgeschehen.

Ob als Schriftsteller, Musiker, Satiriker oder Schauspieler: Mit Heinz Strunk ist ein Altonaer Künstler zu Gast, der gerne die Schubladen sprengt. 2004 erschien sein Überraschungsbestseller »Fleisch ist mein Gemüse«, in dem er seine Zeit als ehrgeiziger Musiker in einer mediokren Tanzkapelle verarbeitete. Ihn interessiere, »wie man aus Schwächen Stärken macht«, sagte Strunk einmal über sein Schaffen. Es kommt vor, dass er Schlager auf der Aida singt. Er verletzt Geschmäcker. Er nimmt sich nicht zu ernst. Seine Romane »Es ist immer so schön mit dir« und »Ein Sommer in Niendorf« waren für den Deutschen Buchpreis nominiert. Tragikomisches Welterleben und psychologische Intensität, ungewöhnliche Sprachbilder und ein besonderer Rhythmus zeichnen sein Schreiben aus. Heinz Strunk wuchs in Harburg bei seiner protestantischen Mutter auf. Nach eigenen Angaben fiel er vom Glauben ab, als er eine Cannabis-induzierte Angstpsychose erlitt. Später versuchte sich Strunk als Musikproduzent und wurde mit dem Hamburger Satire-Trio »Studio Braun« bekannt, bevor er – für ihn selbst überraschend – in die Literatur rutschte. Im Herbst erscheint seine Hommage an Thomas Mann: »Zauberberg 2« (Rowohlt).