raf und kein ende?
Auch dreißig Jahre nach dem „Deutschen Herbst” scheint es – wie die Debatte um die vorzeitige Entlassung von Christian Klar zeigte – nahezu unmöglich zu sein, vorurteilslos und sachlich über die RAF und deren Hintergründe öffentlich zu sprechen. Ja, nicht selten gewinnt man den Eindruck, als übe die RAF stärker denn je eine diffuse Faszination auf die nachgeborenen, jüngeren Generationen aus – eine Faszination, die oft auf Unkenntnis beruht. Vor diesem Hintergrund hat der Politologe Wolfgang Kraushaar in der Hamburger Edition die beiden opulenten Bände „Die RAF und der linke Terrorismus” herausgegeben – ein Werk, das endlich versucht, die Entstehung, Entwicklung und Langlebigkeit der RAF durch multidisziplinäre Analysen zu erklären. Die Grundfragen – auch im Kontrast zum mit dem 11. September 2001 verknüpften „neuen” Terrorismus – lauten: „Wie ist ein Phänomen wie der RAF-Terrorismus situiert gewesen, wo lagen seine Grundstrukturen, und wie waren deren Elemente untereinander angeordnet?”
Wolfgang Kraushaar und Jan Philipp Reemtsma werden die zentralen Erkenntnisse und Thesen des Sammelbandes erläutern, zu dessen Beiträgern unter anderen Heinz Bude, Uwe Wesel, Friedrich Neidhardt, Gerd Koenen, Herfried Münkler und Klaus Kreimeier gehören. Als Mitdiskutant fungiert der Berliner Schriftsteller Peter Schneider, der, beginnend mit der Erzählung „Lenz” (1973), eine „Art fortlaufende Chronik der Denk- und Lebensbewegungen der 68er-Generation” (Claus-Ulrich Bielefeld) vorgelegt hat. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Erzählung „Der Mauerspringer” sowie die Romane „Paarungen” und „Eduards Heimkehr”. Daneben hat sich Schneider seit vielen Jahren einen Namen als Zeit- und Kulturkritiker gemacht, der sich, selten im Einklang mit dem herrschenden Zeitgeist, nicht scheut, linken Selbstbetrug anzuklagen und die kulturellen und politischen Folgen der 1960er und 1970er Jahre offen anzusprechen.
Auch dreißig Jahre nach dem „Deutschen Herbst” scheint es – wie die Debatte um die vorzeitige Entlassung von Christian Klar zeigte – nahezu unmöglich zu sein, vorurteilslos und sachlich über die RAF und deren Hintergründe öffentlich zu sprechen. Ja, nicht selten gewinnt man den Eindruck, als übe die RAF stärker denn je eine diffuse Faszination auf die nachgeborenen, jüngeren Generationen aus – eine Faszination, die oft auf Unkenntnis beruht. Vor diesem Hintergrund hat der Politologe Wolfgang Kraushaar in der Hamburger Edition die beiden opulenten Bände „Die RAF und der linke Terrorismus” herausgegeben – ein Werk, das endlich versucht, die Entstehung, Entwicklung und Langlebigkeit der RAF durch multidisziplinäre Analysen zu erklären. Die Grundfragen – auch im Kontrast zum mit dem 11. September 2001 verknüpften „neuen” Terrorismus – lauten: „Wie ist ein Phänomen wie der RAF-Terrorismus situiert gewesen, wo lagen seine Grundstrukturen, und wie waren deren Elemente untereinander angeordnet?”
Wolfgang Kraushaar und Jan Philipp Reemtsma werden die zentralen Erkenntnisse und Thesen des Sammelbandes erläutern, zu dessen Beiträgern unter anderen Heinz Bude, Uwe Wesel, Friedrich Neidhardt, Gerd Koenen, Herfried Münkler und Klaus Kreimeier gehören. Als Mitdiskutant fungiert der Berliner Schriftsteller Peter Schneider, der, beginnend mit der Erzählung „Lenz” (1973), eine „Art fortlaufende Chronik der Denk- und Lebensbewegungen der 68er-Generation” (Claus-Ulrich Bielefeld) vorgelegt hat. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Erzählung „Der Mauerspringer” sowie die Romane „Paarungen” und „Eduards Heimkehr”. Daneben hat sich Schneider seit vielen Jahren einen Namen als Zeit- und Kulturkritiker gemacht, der sich, selten im Einklang mit dem herrschenden Zeitgeist, nicht scheut, linken Selbstbetrug anzuklagen und die kulturellen und politischen Folgen der 1960er und 1970er Jahre offen anzusprechen.