Do 24.3.11
19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

philosophisches café: susan neiman

Thema: Erwachsene Idealisten, Gast: Susan Neiman Reinhard Kahl moderiert

„Die Aufforderung, die Welt, so wie sie ist, zuakzeptieren, ist kein Zeichen von Reife, es ist schlicht Kapitulation.”

Susan Neiman hat ein Plädoyer aus Empörung, voller Hoffnung und auf den breiten Schultern der Aufklärung verfasst: „Moralische Klarheit – Leitfaden für erwachsene Idealisten.” Sie ist empört darüber, „dass wir unsere wichtigsten Begriffe ausgerechnet denjenigen überlassen, die sie am meisten missbrauchen.” Damit meint sie vor allem die amerikanische Rechte und deren Kampf für Ideale. Diese verlangt sie für die Aufklärung zurück und widerspricht einer verbreiteten scheinbar pragmatischen Abgeklärtheit, die einwendet: „Sei doch realistisch.” Für sie heißt das: „Schraube deine Erwartungen herunter. Die Welt wird dich enttäuschen, versuch also besser gar nicht, deine Vorstellungen zu verwirklichen.”

Susan Neiman studierte Philosophie in Harvard und an der FU Berlin. Sie war Professorin in Yale und an der Universität Tel Aviv, bis sie in Potsdam die Leitung des Einstein Forums übernahm. Bekannt wurde ihre Untersuchung über das Böse. Im Buch „Moralische Klarheit” sammelt Neiman die großen Gedanken der Aufklärung und macht sich auch gegen die Gleichgültigkeit und den Zynismus ehemaliger Linker stark. „Solange Ideen über das Mögliche von Ideen über das Wirkliche begrenzt werden, hat keine andere Idee eine Chance.” Es geht also um eine Haltung. Es geht um die Wiederentdeckung eines „Möglichkeitssinns”, von dem Robert Musil sprach. Es geht um das Duo von Vernunft und Leidenschaft. Es ist keine Übertreibung, dass Susan Neiman dieses Duo verkörpert wie wenige andere. Abgeklärten Realismus hält sie für Trägheit. Sie setzt nicht auf faden Optimismus, sondern auf Hoffnung. Das ist etwas ganz anderes. Und sie setzt auf Ideen und Ideale. „Natürlich widerstreiten Vernunftideen den Behauptungen der Erfahrung. Dazu sind Ideen ja da.” Ihr Buch „Moralische Klarheit – Leitfaden für erwachsene Idealisten“ ist in der Hamburger Edition erschienen.

8,-/6,-/4,-

„Die Aufforderung, die Welt, so wie sie ist, zuakzeptieren, ist kein Zeichen von Reife, es ist schlicht Kapitulation.”

Susan Neiman hat ein Plädoyer aus Empörung, voller Hoffnung und auf den breiten Schultern der Aufklärung verfasst: „Moralische Klarheit – Leitfaden für erwachsene Idealisten.” Sie ist empört darüber, „dass wir unsere wichtigsten Begriffe ausgerechnet denjenigen überlassen, die sie am meisten missbrauchen.” Damit meint sie vor allem die amerikanische Rechte und deren Kampf für Ideale. Diese verlangt sie für die Aufklärung zurück und widerspricht einer verbreiteten scheinbar pragmatischen Abgeklärtheit, die einwendet: „Sei doch realistisch.” Für sie heißt das: „Schraube deine Erwartungen herunter. Die Welt wird dich enttäuschen, versuch also besser gar nicht, deine Vorstellungen zu verwirklichen.”

Susan Neiman studierte Philosophie in Harvard und an der FU Berlin. Sie war Professorin in Yale und an der Universität Tel Aviv, bis sie in Potsdam die Leitung des Einstein Forums übernahm. Bekannt wurde ihre Untersuchung über das Böse. Im Buch „Moralische Klarheit” sammelt Neiman die großen Gedanken der Aufklärung und macht sich auch gegen die Gleichgültigkeit und den Zynismus ehemaliger Linker stark. „Solange Ideen über das Mögliche von Ideen über das Wirkliche begrenzt werden, hat keine andere Idee eine Chance.” Es geht also um eine Haltung. Es geht um die Wiederentdeckung eines „Möglichkeitssinns”, von dem Robert Musil sprach. Es geht um das Duo von Vernunft und Leidenschaft. Es ist keine Übertreibung, dass Susan Neiman dieses Duo verkörpert wie wenige andere. Abgeklärten Realismus hält sie für Trägheit. Sie setzt nicht auf faden Optimismus, sondern auf Hoffnung. Das ist etwas ganz anderes. Und sie setzt auf Ideen und Ideale. „Natürlich widerstreiten Vernunftideen den Behauptungen der Erfahrung. Dazu sind Ideen ja da.” Ihr Buch „Moralische Klarheit – Leitfaden für erwachsene Idealisten“ ist in der Hamburger Edition erschienen.