Di 24.4.07
19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

philosophisches café mit klaus berger

Thema: Von der Schönheit Gast: Klaus Berger Reinhard Kahl moderiert

„Das Schöne ist eine Seinseigenschaft, kein subjektives Urteil.” Klaus Berger
„Ob ihr es glaubt oder nicht, die Evolution hat ein Ziel: Schönheit.” Joseph Brodsky

Dass Ethik und Ästhetik aufeinander verweisen, ist fast selbstverständlich. Dass aber die Schönheit der Anfang und das Ziel ist, können vielleicht nur Dichter und Theologen behaupten. Der Theologe Klaus Berger versucht diese These zu begründen. Aus der Schönheitserfahrung heraus, so argumentiert er, wird Erkenntnis gesucht, weil sie selbst sinnvoll und schön ist und „Seligkeit vorbereitet”, nicht weil durch sie ein Mangel an Erkenntnis oder Wissen behoben werden soll. Wenn Schönheit regiert, dann stehen Worte und Begriffe nicht mehr allein oben an, vielmehr machen Bilder, die Gestalt und eben Schönheit ihnen diesen Vorrang streitig oder werden zumindest ebenbürtig.

Berger denkt diese Ideen aus dem theologischen Konzept von der Herrlichkeit Gottes. Er wirft dabei nicht nur Fragen nach der Bedeutung der Liturgie in der Kirche auf, sondern auch nach den Inszenierungen von Politik und nach den Bildern, die die Medien dominieren. Klaus Berger berührt den profanen Alltag und rührt an ersten Fragen der Erkenntnis, wenn er über den Vorrang des Ästhetischen nachdenkt. In dessen Sphäre haben wir immer „mit etwas zu tun, das unsichtbar ist und doch irgendwie einen Hauch von Sichtbarkeit hat.” Klaus Berger grenzt sich mit seiner Schönheitstheologie von psychologisierenden und moralisierenden Strömungen ab. Der Psychologie wirft er „eine geradezu antiästhetische Depressivität” vor und die Moral sieht er durch die „neuprotestantische Sündentheologie” in ihrer Dominanz des Sollens gefesselt. Klaus Berger ist emeritierter Professor für Theologie in Heidelberg. Sein Buch „Von der Schönheit der Ethik” ist bei Insel erschienen. „In und mit der Schönheit wird die Welt erlöst. Vielleicht ist der Glaube einfach schön. Auch die Muslime sagen: Gott ist schön. Biblisch heißt das Herrlichkeit. Sie besteht nicht in Idyllik. Sie ist das Strahlen in den Augen derer, die ein Zipfelchen des Friedens erlangt haben.” Klaus Berger

8,-/6,-/4,-

„Das Schöne ist eine Seinseigenschaft, kein subjektives Urteil.” Klaus Berger
„Ob ihr es glaubt oder nicht, die Evolution hat ein Ziel: Schönheit.” Joseph Brodsky

Dass Ethik und Ästhetik aufeinander verweisen, ist fast selbstverständlich. Dass aber die Schönheit der Anfang und das Ziel ist, können vielleicht nur Dichter und Theologen behaupten. Der Theologe Klaus Berger versucht diese These zu begründen. Aus der Schönheitserfahrung heraus, so argumentiert er, wird Erkenntnis gesucht, weil sie selbst sinnvoll und schön ist und „Seligkeit vorbereitet”, nicht weil durch sie ein Mangel an Erkenntnis oder Wissen behoben werden soll. Wenn Schönheit regiert, dann stehen Worte und Begriffe nicht mehr allein oben an, vielmehr machen Bilder, die Gestalt und eben Schönheit ihnen diesen Vorrang streitig oder werden zumindest ebenbürtig.

Berger denkt diese Ideen aus dem theologischen Konzept von der Herrlichkeit Gottes. Er wirft dabei nicht nur Fragen nach der Bedeutung der Liturgie in der Kirche auf, sondern auch nach den Inszenierungen von Politik und nach den Bildern, die die Medien dominieren. Klaus Berger berührt den profanen Alltag und rührt an ersten Fragen der Erkenntnis, wenn er über den Vorrang des Ästhetischen nachdenkt. In dessen Sphäre haben wir immer „mit etwas zu tun, das unsichtbar ist und doch irgendwie einen Hauch von Sichtbarkeit hat.” Klaus Berger grenzt sich mit seiner Schönheitstheologie von psychologisierenden und moralisierenden Strömungen ab. Der Psychologie wirft er „eine geradezu antiästhetische Depressivität” vor und die Moral sieht er durch die „neuprotestantische Sündentheologie” in ihrer Dominanz des Sollens gefesselt. Klaus Berger ist emeritierter Professor für Theologie in Heidelberg. Sein Buch „Von der Schönheit der Ethik” ist bei Insel erschienen. „In und mit der Schönheit wird die Welt erlöst. Vielleicht ist der Glaube einfach schön. Auch die Muslime sagen: Gott ist schön. Biblisch heißt das Herrlichkeit. Sie besteht nicht in Idyllik. Sie ist das Strahlen in den Augen derer, die ein Zipfelchen des Friedens erlangt haben.” Klaus Berger