Do 25.4.13
19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
10,-/8,-/6,-

philosophisches café: harald welzer

Thema: Selbst denken, Gast: Harald Welzer, Reinhard Kahl moderiert

„Die Frage ist, ob der kommende Wandel nun by design oder by desaster kommt.” Harald Welzer

„Als wir das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.” Mark Twain

Die Mayas, die grönländischen Wikinger oder die Osterinsulaner sind alle an dem gleichen Muster gescheitert: Als die Böden schlechter wurden, bauten sie intensiver an. Um Boote für den Fischfang zu bauen, schlugen sie mehr Holz. Und unsere hohen Priester heute? Sie murmeln: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Der Sozialpsychologe Harald Welzer versucht, diese Mechanismen zu verstehen: „Man operiert im Modus der Erfahrung, aber die hilft nicht, wenn die Überlebensbedingungen sich verändert haben. Erfahrung wird dann zur Falle. Neue Überlebensbedingungen fordern neue Überlebensstrategien.” Der Gedanke an die fatalen Strategien drängt sich zwar dem Zeitungsleser täglich auf, aber man macht weiter. Heute fliegen zehnmal so viele Klimaforscher und Nachhaltigkeitsstrategen um die halbe Welt wie noch vor ein paar Jahren, um bei internationalen Konferenzen für geringeren Verbrauch zu streiten. Das nennt man einen performativen Widerspruch. „Alle, inklusive der apokalyptischen Warner machen sie weiter”, schreibt Welzer. Sie glauben sich nicht. Die kulturellen Muster sind stärker als das Wissen. Und wie werden kulturelle Muster verändert? Welzer sagt: „Selbst Denken. Sich selbst ernst nehmen. Geschichten vom Gelingen sammeln!” Und von wem werden die Muster verändert? „Die Leute sind weiter als die Politik!”

Auch Harald Welzer hat sein Leben verändert. Der Direktor am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen kündigte und gründete „Futurzwei”. Diese Stiftung sammelt Argumente und Geschichten. Futurzwei? „Welche Geschichte werden wir über uns bzw. über diese unsere Gesellschaft erzählt haben?” Beziehungsweise: „Wer möchte ich gewesen sein?” Eben sind bei S. Fischer erschienen: „Selbst denken – Eine Anleitung zum Widerstand” sowie „Der Futurzwei-Zukunftsalmanach 2013 – Geschichten vom guten Umgang mit der Welt”.

10,-/8,-/6,-

„Die Frage ist, ob der kommende Wandel nun by design oder by desaster kommt.” Harald Welzer

„Als wir das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.” Mark Twain

Die Mayas, die grönländischen Wikinger oder die Osterinsulaner sind alle an dem gleichen Muster gescheitert: Als die Böden schlechter wurden, bauten sie intensiver an. Um Boote für den Fischfang zu bauen, schlugen sie mehr Holz. Und unsere hohen Priester heute? Sie murmeln: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Der Sozialpsychologe Harald Welzer versucht, diese Mechanismen zu verstehen: „Man operiert im Modus der Erfahrung, aber die hilft nicht, wenn die Überlebensbedingungen sich verändert haben. Erfahrung wird dann zur Falle. Neue Überlebensbedingungen fordern neue Überlebensstrategien.” Der Gedanke an die fatalen Strategien drängt sich zwar dem Zeitungsleser täglich auf, aber man macht weiter. Heute fliegen zehnmal so viele Klimaforscher und Nachhaltigkeitsstrategen um die halbe Welt wie noch vor ein paar Jahren, um bei internationalen Konferenzen für geringeren Verbrauch zu streiten. Das nennt man einen performativen Widerspruch. „Alle, inklusive der apokalyptischen Warner machen sie weiter”, schreibt Welzer. Sie glauben sich nicht. Die kulturellen Muster sind stärker als das Wissen. Und wie werden kulturelle Muster verändert? Welzer sagt: „Selbst Denken. Sich selbst ernst nehmen. Geschichten vom Gelingen sammeln!” Und von wem werden die Muster verändert? „Die Leute sind weiter als die Politik!”

Auch Harald Welzer hat sein Leben verändert. Der Direktor am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen kündigte und gründete „Futurzwei”. Diese Stiftung sammelt Argumente und Geschichten. Futurzwei? „Welche Geschichte werden wir über uns bzw. über diese unsere Gesellschaft erzählt haben?” Beziehungsweise: „Wer möchte ich gewesen sein?” Eben sind bei S. Fischer erschienen: „Selbst denken – Eine Anleitung zum Widerstand” sowie „Der Futurzwei-Zukunftsalmanach 2013 – Geschichten vom guten Umgang mit der Welt”.