Mi 16.2.11
19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
10,-/8,-/6,-

philosophisches café: götz w. werner

Thema: Grundeinkommen – Eine Flatrate für die Freiheit Gast: Götz W. Werner, Reinhard Kahl moderiert

„Was früher Grund und Boden war, ist heute das Grundeinkommen; das Äquivalent zum freien Mann auf freier Scholle.”

Das Thema Grundeinkommen irritiert. Was soll denn daran philosophisch sein? Wer würde denn dann noch arbeiten? Wer soll das bezahlen? Grundeinkommen ist ein Thema für den zweiten Blick. „Wir alle leben nicht vom Geld sondern von Gütern”, antwortet Götz W. Werner auf die Einwände und fragt zurück: „Ist die Gesellschaft in der Lage, so viele Güter und Dienstleistungen zustande zu bringen, dass 82 Millionen Menschen in der Größenordnung von mindestens 1000 Euro davon leben können? Da ist die Antwort – bei einem Bruttosozialprodukt von 2500 Milliarden und Konsumausgaben von 1800 Milliarden Euro – eindeutig ja.” Götz W. Werner ist Unternehmer. 1973 eröffnete er seinen ersten Drogeriemarkt. Heute arbeiten in den DM-Märkten 34.000 Menschen und machen in 2.200 Filialen 5,2 Milliarden Umatz. Ein Phantast ist Götz Werner nicht. Er sieht nach Joseph Beuys im Unternehmen eine „soziale Skulptur” und setzt auf die Produktivität der Freiheit. „Wenn ich mir keine Sorgen um meine Existenz machen muss, kann ich mich an neue Ideen wagen.” Auf Freiheit zu setzen, schlägt er auch der Gesellschaft vor. „Wir könnten sagen: Wir versuchen uns als Musiker oder als IT-Start-up, das Grundeinkommen gibt uns die Freiheit, das auszuprobieren. So schaffen wir viel mehr Risikobereitschaft, viel mehr Unternehmertum.” Werner nimmt Freiheit ernst. Dabei wird deutlich, wie viele, denen das Wort mühelos von den Lippen geht, es nicht so ernst meinen, dass sie auch danach handeln wollen und anderen Freiheit zutrauen.

Blaise Pascal schrieb vor 350 Jahren: „Der Mensch übersteigert unendlich den Menschen.“ Götz Werner ist von dieser Idee überzeugt: „Der Mensch hat immer die Tendenz, über sich hinauswachsen zu wollen. Diese Initiativkräfte wecken wir mit dem Grundeinkommen.” Kürzlich hat Werner seine Unternehmensanteile von mehr als einer Milliarde Euro in seine gemeinnützige Stiftung überführt. Seinen sieben Kinder bleibt zwar mehr als ein Grundeinkommen, aber sie sollen eigene Wege auf eigenen Füßen gehen. Werner ist seit 2003 Professor für Entrepreneurship in Karlsruhe. Zuletzt erschien „1000 e für jeden. Freiheit. Gleichheit. Grundeinkommen”, zusammen mit Adrienne Goehler bei Econ.

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„Was früher Grund und Boden war, ist heute das Grundeinkommen; das Äquivalent zum freien Mann auf freier Scholle.”

Das Thema Grundeinkommen irritiert. Was soll denn daran philosophisch sein? Wer würde denn dann noch arbeiten? Wer soll das bezahlen? Grundeinkommen ist ein Thema für den zweiten Blick. „Wir alle leben nicht vom Geld sondern von Gütern”, antwortet Götz W. Werner auf die Einwände und fragt zurück: „Ist die Gesellschaft in der Lage, so viele Güter und Dienstleistungen zustande zu bringen, dass 82 Millionen Menschen in der Größenordnung von mindestens 1000 Euro davon leben können? Da ist die Antwort – bei einem Bruttosozialprodukt von 2500 Milliarden und Konsumausgaben von 1800 Milliarden Euro – eindeutig ja.” Götz W. Werner ist Unternehmer. 1973 eröffnete er seinen ersten Drogeriemarkt. Heute arbeiten in den DM-Märkten 34.000 Menschen und machen in 2.200 Filialen 5,2 Milliarden Umatz. Ein Phantast ist Götz Werner nicht. Er sieht nach Joseph Beuys im Unternehmen eine „soziale Skulptur” und setzt auf die Produktivität der Freiheit. „Wenn ich mir keine Sorgen um meine Existenz machen muss, kann ich mich an neue Ideen wagen.” Auf Freiheit zu setzen, schlägt er auch der Gesellschaft vor. „Wir könnten sagen: Wir versuchen uns als Musiker oder als IT-Start-up, das Grundeinkommen gibt uns die Freiheit, das auszuprobieren. So schaffen wir viel mehr Risikobereitschaft, viel mehr Unternehmertum.” Werner nimmt Freiheit ernst. Dabei wird deutlich, wie viele, denen das Wort mühelos von den Lippen geht, es nicht so ernst meinen, dass sie auch danach handeln wollen und anderen Freiheit zutrauen.

Blaise Pascal schrieb vor 350 Jahren: „Der Mensch übersteigert unendlich den Menschen.“ Götz Werner ist von dieser Idee überzeugt: „Der Mensch hat immer die Tendenz, über sich hinauswachsen zu wollen. Diese Initiativkräfte wecken wir mit dem Grundeinkommen.” Kürzlich hat Werner seine Unternehmensanteile von mehr als einer Milliarde Euro in seine gemeinnützige Stiftung überführt. Seinen sieben Kinder bleibt zwar mehr als ein Grundeinkommen, aber sie sollen eigene Wege auf eigenen Füßen gehen. Werner ist seit 2003 Professor für Entrepreneurship in Karlsruhe. Zuletzt erschien „1000 e für jeden. Freiheit. Gleichheit. Grundeinkommen”, zusammen mit Adrienne Goehler bei Econ.