Do 27.9.12
19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

philosophisches café: bernhard pörksen

Thema: Der entfesselte Skandal Gast: Bernhard Pörksen, Reinhard Kahl moderiert

„Der digitale Skandal ist nicht einfach gut oder schlecht, sondern hat seinen eigenen Schrecken und seine eigene Schönheit.”

Ein paar Dinge sind zusammen gekommen, um die Skandalisierung zum bedeutenden Aggregatszustand öffentlicher Aufmerksamkeit werden zu lassen. Eine technologische Demokratisierung, wenn jeder jederzeit sein digitales Sende- und Empfangsgerät bereithält. Überbietungsrituale von Medien, wenn sie auf schnelle Erregungsgewinne aus sind. Und auf der anderen Seite die Auszehrung des bürgerlichen Aufklärungskonzepts von Öffentlichkeit. Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen weigert sich den „Entfesselten Skandal” auf Untergang oder Erlösung hin zu bürsten. Aber fest steht, dass wir Zeugen und Akteure und zuweilen auch Opfer eines erneuten Strukturwandels der Öffentlichkeit sind. Seine These: Das Publikum ist die neue Macht. Jeder kann Skandale auslösen. Und jeder kann Opfer werden. „Mal ist der Skandal einfach nur grausames Spektakel, mal dringend benötigte Aufklärung, die Folter und Gewalt beendet und den Sturz von gefährlichen Charismatikern, Despoten und Diktatoren vorantreibt.”

Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Neben seinen wissenschaftlichen Arbeiten hat er zusammen mit seinen Studierenden mehrere Interviewbücher veröffentlicht. Sein Buch „Der entfesselte Skandal. Das Ende der Kontrolle im digitalen Zeitalter” ist im Herbert von Halem Verlag erschienen: „Das Publikum skandalisiert selbst, setzt eigene Themen, tritt in der Rolle des Archivars, des Informanten, des Beweis-Lieferanten und des Anklägers in Erscheinung. Damit verändert sich der bisher bekannte Dreischritt der Skandalisierung, der für das Gatekeeper-Zeitalter typisch war: Am Anfang stand einst die Normverletzung, es folgte die Enthüllung durch die Medien, schließlich – am Ende des Kommunikationsprozesses – die Empörung eines mehr oder minder effektiv alarmierten Publikums. Nun kann es sein, dass die Publikumsempörung den Auftakt bildet und etablierte Massenmedien zur Reaktion gezwungen werden.”

8,-/6,-/4,-

„Der digitale Skandal ist nicht einfach gut oder schlecht, sondern hat seinen eigenen Schrecken und seine eigene Schönheit.”

Ein paar Dinge sind zusammen gekommen, um die Skandalisierung zum bedeutenden Aggregatszustand öffentlicher Aufmerksamkeit werden zu lassen. Eine technologische Demokratisierung, wenn jeder jederzeit sein digitales Sende- und Empfangsgerät bereithält. Überbietungsrituale von Medien, wenn sie auf schnelle Erregungsgewinne aus sind. Und auf der anderen Seite die Auszehrung des bürgerlichen Aufklärungskonzepts von Öffentlichkeit. Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen weigert sich den „Entfesselten Skandal” auf Untergang oder Erlösung hin zu bürsten. Aber fest steht, dass wir Zeugen und Akteure und zuweilen auch Opfer eines erneuten Strukturwandels der Öffentlichkeit sind. Seine These: Das Publikum ist die neue Macht. Jeder kann Skandale auslösen. Und jeder kann Opfer werden. „Mal ist der Skandal einfach nur grausames Spektakel, mal dringend benötigte Aufklärung, die Folter und Gewalt beendet und den Sturz von gefährlichen Charismatikern, Despoten und Diktatoren vorantreibt.”

Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Neben seinen wissenschaftlichen Arbeiten hat er zusammen mit seinen Studierenden mehrere Interviewbücher veröffentlicht. Sein Buch „Der entfesselte Skandal. Das Ende der Kontrolle im digitalen Zeitalter” ist im Herbert von Halem Verlag erschienen: „Das Publikum skandalisiert selbst, setzt eigene Themen, tritt in der Rolle des Archivars, des Informanten, des Beweis-Lieferanten und des Anklägers in Erscheinung. Damit verändert sich der bisher bekannte Dreischritt der Skandalisierung, der für das Gatekeeper-Zeitalter typisch war: Am Anfang stand einst die Normverletzung, es folgte die Enthüllung durch die Medien, schließlich – am Ende des Kommunikationsprozesses – die Empörung eines mehr oder minder effektiv alarmierten Publikums. Nun kann es sein, dass die Publikumsempörung den Auftakt bildet und etablierte Massenmedien zur Reaktion gezwungen werden.”