max frisch: tagebuch 3
„Ich werde ein Greis. Man wird ein Greis, wenn man sich zu nichts mehr verpflichtet fühlt, wenn man nicht meint, irgendjemand in der Welt irgend etwas zu schulden. (…) Was geht mich Israel an?”
„Mit ,Tagebuch‘ bezeichnet Max Frisch seit den 1940er Jahren eine literarische Form, die sich von dem, was man landläufig unter dem Begriff versteht, grundlegend unterscheidet. Gemeint ist eine streng gefügte Komposition essayistischer und erzählender Texte, die untereinander so in Beziehung stehen, dass sich ein Geflecht wiederkehrender Themen und Motive ergibt” – so hebt der Zürcher Literaturwissenschaftler Peter von Matt zu einem Nachwort an, das er Max Frischs soeben erschienenen „Entwürfen zu einem dritten Tagebuch” (Suhrkamp) beigegeben hat. Dass es neunzehn Jahre nach Frischs Tod überhaupt zu einer solchen Publikation kam, verblüffte nicht wenige. Im August 2009 war in einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Teil des Max-Frisch-Archivs das Typoskript eines bis dato unbekannten Werks des Schweizer Autors aufgefunden worden: 184 Seiten, von Frisch diktiert, von einer Sekretärin in die Maschine getippt, mit dem Titelvermerk des Autors: „Tagebuch 3. Ab Frühjahr 1982”. Gewidmet sind diese Aufzeichnungen Alice Locke-Carey, mit der Frisch in dieser New Yorker Zeit zusammenlebte und die Modell stand für „Lynn” in Max Frischs Erzählung „Montauk”.
Herausgeber Peter von Matt wird Frischs „Entwürfe” an diesem Abend vorstellen, auch mit Blick darauf, ob diese wie die 1950 und 1972 erschienenen, besonders wirkmächtigen ersten beiden Tagebuch-Bände als „Ergebnis eines Kunstwillens im strengsten Sinn” gelten dürfen oder ob es vielleicht besser gewesen wäre, die Tagebuchnotate nicht postum an die Öffentlichkeit zu bringen. Sein Gesprächspartner ist „Spiegel”-Redakteur Volker Hage, der über Frisch promovierte und dessen Werk bestens kennt.
„Ich werde ein Greis. Man wird ein Greis, wenn man sich zu nichts mehr verpflichtet fühlt, wenn man nicht meint, irgendjemand in der Welt irgend etwas zu schulden. (…) Was geht mich Israel an?”
„Mit ,Tagebuch‘ bezeichnet Max Frisch seit den 1940er Jahren eine literarische Form, die sich von dem, was man landläufig unter dem Begriff versteht, grundlegend unterscheidet. Gemeint ist eine streng gefügte Komposition essayistischer und erzählender Texte, die untereinander so in Beziehung stehen, dass sich ein Geflecht wiederkehrender Themen und Motive ergibt” – so hebt der Zürcher Literaturwissenschaftler Peter von Matt zu einem Nachwort an, das er Max Frischs soeben erschienenen „Entwürfen zu einem dritten Tagebuch” (Suhrkamp) beigegeben hat. Dass es neunzehn Jahre nach Frischs Tod überhaupt zu einer solchen Publikation kam, verblüffte nicht wenige. Im August 2009 war in einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Teil des Max-Frisch-Archivs das Typoskript eines bis dato unbekannten Werks des Schweizer Autors aufgefunden worden: 184 Seiten, von Frisch diktiert, von einer Sekretärin in die Maschine getippt, mit dem Titelvermerk des Autors: „Tagebuch 3. Ab Frühjahr 1982”. Gewidmet sind diese Aufzeichnungen Alice Locke-Carey, mit der Frisch in dieser New Yorker Zeit zusammenlebte und die Modell stand für „Lynn” in Max Frischs Erzählung „Montauk”.
Herausgeber Peter von Matt wird Frischs „Entwürfe” an diesem Abend vorstellen, auch mit Blick darauf, ob diese wie die 1950 und 1972 erschienenen, besonders wirkmächtigen ersten beiden Tagebuch-Bände als „Ergebnis eines Kunstwillens im strengsten Sinn” gelten dürfen oder ob es vielleicht besser gewesen wäre, die Tagebuchnotate nicht postum an die Öffentlichkeit zu bringen. Sein Gesprächspartner ist „Spiegel”-Redakteur Volker Hage, der über Frisch promovierte und dessen Werk bestens kennt.