marina lewycka
„Menschliche Bindungen. Eine gefährliche Angelegenheit.”
Das menschliche Miteinander scheint manchmal gläsern, spröde und bricht zuweilen auch schon einmal komplett auseinander, so wie im Charaktergefüge des neuen Romans „Das Leben kleben” (dtv) der ukrainischstämmigen Britin Marina Lewycka. Die Protagonistin Georgie Sinclair steht vor den Splittern ihrer eingeschlafenen Ehe, als ihr eine schrullige alte Dame über den Weg läuft und fortan eine sympathische Unruhe in ihrem Alltag stiftet. Von Beruf Journalistin für ein Klebstoffmagazin strudelt sie mit detektivischem Gespür in verführerische wie verbrecherische Machenschaften und stößt auf unförmige Bruchstücke, die sich nur peu à peu zusammenfügen lassen. Das katzenbevölkerte Haus der Seniorin wird zum dramatisch aufgeladenen Dreh- und Angelpunkt der Verstrickungen des Romans, die auf der einen Seite von Bauplätzen und Betrugsmethoden, auf der anderen von innergesellschaftlichem Respekt zwischen Religionen und Rassen handelt. Diese zwiebelhäutige Erzählung erklärt uns, was Polymerisation, der Schlüssel von Klebstoffen, mit unserem zwischenmenschlichen Zusammenleben zu tun hat und dass Oberflächen manchmal aufgeraut werden müssen, damit sie aneinander Halt finden können – und sei es dank eines Katers namens Wonder Boy. Wo Kleber nicht hilft, tritt die kalkulierte Ironie Marina Lewyckas auf den Plan, um verzweifelte Menschen Kompromisse finden zu lassen. Ein „verspritztes Herz” sieht zwar nicht mehr aus, wie es einmal war, aber zumindest kann es wieder schlagen. Tja: „Erbarmen. Vergebung. Wenn es die doch aus der Tube gäbe.”
„Das Leben kleben” ist nach „Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch” und „Caravan” der dritte Roman der englischen Medienwissenschaftlerin Marina Lewycka.
„Menschliche Bindungen. Eine gefährliche Angelegenheit.”
Das menschliche Miteinander scheint manchmal gläsern, spröde und bricht zuweilen auch schon einmal komplett auseinander, so wie im Charaktergefüge des neuen Romans „Das Leben kleben” (dtv) der ukrainischstämmigen Britin Marina Lewycka. Die Protagonistin Georgie Sinclair steht vor den Splittern ihrer eingeschlafenen Ehe, als ihr eine schrullige alte Dame über den Weg läuft und fortan eine sympathische Unruhe in ihrem Alltag stiftet. Von Beruf Journalistin für ein Klebstoffmagazin strudelt sie mit detektivischem Gespür in verführerische wie verbrecherische Machenschaften und stößt auf unförmige Bruchstücke, die sich nur peu à peu zusammenfügen lassen. Das katzenbevölkerte Haus der Seniorin wird zum dramatisch aufgeladenen Dreh- und Angelpunkt der Verstrickungen des Romans, die auf der einen Seite von Bauplätzen und Betrugsmethoden, auf der anderen von innergesellschaftlichem Respekt zwischen Religionen und Rassen handelt. Diese zwiebelhäutige Erzählung erklärt uns, was Polymerisation, der Schlüssel von Klebstoffen, mit unserem zwischenmenschlichen Zusammenleben zu tun hat und dass Oberflächen manchmal aufgeraut werden müssen, damit sie aneinander Halt finden können – und sei es dank eines Katers namens Wonder Boy. Wo Kleber nicht hilft, tritt die kalkulierte Ironie Marina Lewyckas auf den Plan, um verzweifelte Menschen Kompromisse finden zu lassen. Ein „verspritztes Herz” sieht zwar nicht mehr aus, wie es einmal war, aber zumindest kann es wieder schlagen. Tja: „Erbarmen. Vergebung. Wenn es die doch aus der Tube gäbe.”
„Das Leben kleben” ist nach „Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch” und „Caravan” der dritte Roman der englischen Medienwissenschaftlerin Marina Lewycka.