literarisches caféhaus von ndr kultur
Das Jahr 2007 ist ein veritables Kunstjahr. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: die Documenta 12, die Venedig Biennale und die “Skulptur Projekte Münster”. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung eröffnete gerade einen Artikel über die Kunst des Kunstkaufs mit dem Satz “Was ist noch aufregender als die Kunst der Gegenwart? Der Kunstmarkt der Gegenwart”. Und die FAZ widmete diesem Thema gleich eine ganze Redaktionsbeilage. Die Kunstmessen boomen. Während die Documenta 12 einen produktiven Anstoß geben möchte mit übergewichtigen, leitmotivischen Fragen – “Ist die Menschheit imstande, über alle Differenzen hinweg, einen gemeinsamen Horizont zu erkennen? Ist die Kunst das Medium dieser Erkenntnis? Was ist zu tun, was haben wir zu lernen, um der Globalisierung seelisch und intellektuell gerecht zu werden? Ist das eine Frage ästhetischer Bildung? Hilft uns die Kunst auf die Sprünge, um zum Wesentlichen zu gelangen?”, bringt der Medientheoretiker und Kunstwissenschaftler Beat Wyss die Sache auf den Punkt: “Der gegenwärtige Kunstbetrieb führt vor, wie er ohne theoretische Untermalung floriert. Der Blockbuster-Event gelangt übers Fernsehen direkt an den Verbraucher. Der Kunstkritiker steht daneben als fossiler Hungerleider aus dem 18. Jahrhundert, der draußen warten muss, während zwischen Art Basel und Miami Beach die Partystimmung steigt. Diskurs ist out”. Wyss weist auf die Geldnot der Museen hin, was sie in die Abhängigkeit von privaten Kunstsammlern treibe, spricht von einer “Refeudalisierung” und von der Gesellschaft, die sich zu “Hofschranzen der Superreichen” mache. Anlass genug, einen Diskurs zu führen, der nicht nur nach dem Kunstwerk als Geldanlage fragt, sondern vor allem nach den veränderten Rahmenbedingungen im Gefüge zwischen Künstlern, Museen, Kuratoren, Kritikern, Händlern und Käufern. Und den intellektuellen Maßstäben und Kriterien für die Kunst und in der Kunst.
Das Jahr 2007 ist ein veritables Kunstjahr. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: die Documenta 12, die Venedig Biennale und die “Skulptur Projekte Münster”. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung eröffnete gerade einen Artikel über die Kunst des Kunstkaufs mit dem Satz “Was ist noch aufregender als die Kunst der Gegenwart? Der Kunstmarkt der Gegenwart”. Und die FAZ widmete diesem Thema gleich eine ganze Redaktionsbeilage. Die Kunstmessen boomen. Während die Documenta 12 einen produktiven Anstoß geben möchte mit übergewichtigen, leitmotivischen Fragen – “Ist die Menschheit imstande, über alle Differenzen hinweg, einen gemeinsamen Horizont zu erkennen? Ist die Kunst das Medium dieser Erkenntnis? Was ist zu tun, was haben wir zu lernen, um der Globalisierung seelisch und intellektuell gerecht zu werden? Ist das eine Frage ästhetischer Bildung? Hilft uns die Kunst auf die Sprünge, um zum Wesentlichen zu gelangen?”, bringt der Medientheoretiker und Kunstwissenschaftler Beat Wyss die Sache auf den Punkt: “Der gegenwärtige Kunstbetrieb führt vor, wie er ohne theoretische Untermalung floriert. Der Blockbuster-Event gelangt übers Fernsehen direkt an den Verbraucher. Der Kunstkritiker steht daneben als fossiler Hungerleider aus dem 18. Jahrhundert, der draußen warten muss, während zwischen Art Basel und Miami Beach die Partystimmung steigt. Diskurs ist out”. Wyss weist auf die Geldnot der Museen hin, was sie in die Abhängigkeit von privaten Kunstsammlern treibe, spricht von einer “Refeudalisierung” und von der Gesellschaft, die sich zu “Hofschranzen der Superreichen” mache. Anlass genug, einen Diskurs zu führen, der nicht nur nach dem Kunstwerk als Geldanlage fragt, sondern vor allem nach den veränderten Rahmenbedingungen im Gefüge zwischen Künstlern, Museen, Kuratoren, Kritikern, Händlern und Käufern. Und den intellektuellen Maßstäben und Kriterien für die Kunst und in der Kunst.