Di 19.5.09
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
12,-/10,-/8,-

leslie malton & felix von manteuffel

Dein Hund – Dein Mönch. Der Briefwechsel zwischen Olga Knipper und Anton Tschechow“, gelesen von Leslie Malton und Felix von Manteuffel

„Unser Leben hat doch gerade erst begonnen”, schreibt die deutsche Schauspielerin Olga Knipper im Herbst 1904 an ihren bereits verstorbenen Mann, den Schriftsteller und Arzt Anton Tschechow. Wie sollte sie auch aufhören zu schreiben? Waren doch ihre intensiven Liebesbriefe das zu Lebzeiten bestens erprobte Mittel, Trennungen zu überwinden. Fünf Jahre, zugleich die letzten Lebensjahre Tschechows, waren sie ein Liebespaar. Olga hatte ein Engagement am Moskauer Künstlertheater und spielte in allen Hauptdramen Tschechows tragende Rollen. Tschechow war Star-Autor des Theaters – konnte aber wegen seiner Tuberkulose selten vor Ort sein. Er verbrachte die meiste Zeit wegen des milden Klimas in Jalta auf der Krim. So entstand ein ungewöhnlicher, hochpoetischer Briefwechsel: „Meine liebe Olja, mein Engel, ohne Dich ist mir sehr, sehr, sehr, sehr langweilig. Ich werde kommen, wenn die Proben für dich vorbei sind und die Vorstellungen beginnen …“ Die Korrespondenzen sind zuallererst Liebesbriefe. Launige, komödiantische Briefpartien und übermütiges Liebesgeplänkel einerseits – schmerzvolle Sehnsucht, tiefe Besorgnis und Verunsicherung andererseits. Sie sind aber auch der Dialog zweier Künstler, die am selben Werk arbeiten: Es finden sich kritische Bemerkungen über Schauspieler und Regisseure, Theaterklatsch sowie Angaben über Tschechows Stücke bis hin zu konkreten Regieanweisungen: „Mach in keinem Akt ein trauriges Gesicht.“ „Dein Hund“ – so unterschrieb Olga oft ihre Briefe. „Dein Mönch“ – so beklagte Tschechow ihr Fernsein.

Diesen Dialog der Liebenden gestaltet das Schauspielerehepaar Leslie Malton und Felix von Manteuffel – das selbst nur zu gut weiß, was Trennungen bedeuten, führt ihr Beruf sie doch oft genug in entgegengesetzte Richtungen. Gemeinsam standen sie in Frankfurt am Main mit dem Tschechow-Stück „Der Kirschgarten” auf der Bühne und näherten sich darüber dem Mann, der bis heute als einer der erfolgreichsten Theater-Autoren gefeiert wird. Ausgewählt und übersetzt wurde der Briefwechsel von Christian Schröder.

12,-/10,-/8,-

„Unser Leben hat doch gerade erst begonnen”, schreibt die deutsche Schauspielerin Olga Knipper im Herbst 1904 an ihren bereits verstorbenen Mann, den Schriftsteller und Arzt Anton Tschechow. Wie sollte sie auch aufhören zu schreiben? Waren doch ihre intensiven Liebesbriefe das zu Lebzeiten bestens erprobte Mittel, Trennungen zu überwinden. Fünf Jahre, zugleich die letzten Lebensjahre Tschechows, waren sie ein Liebespaar. Olga hatte ein Engagement am Moskauer Künstlertheater und spielte in allen Hauptdramen Tschechows tragende Rollen. Tschechow war Star-Autor des Theaters – konnte aber wegen seiner Tuberkulose selten vor Ort sein. Er verbrachte die meiste Zeit wegen des milden Klimas in Jalta auf der Krim. So entstand ein ungewöhnlicher, hochpoetischer Briefwechsel: „Meine liebe Olja, mein Engel, ohne Dich ist mir sehr, sehr, sehr, sehr langweilig. Ich werde kommen, wenn die Proben für dich vorbei sind und die Vorstellungen beginnen …“ Die Korrespondenzen sind zuallererst Liebesbriefe. Launige, komödiantische Briefpartien und übermütiges Liebesgeplänkel einerseits – schmerzvolle Sehnsucht, tiefe Besorgnis und Verunsicherung andererseits. Sie sind aber auch der Dialog zweier Künstler, die am selben Werk arbeiten: Es finden sich kritische Bemerkungen über Schauspieler und Regisseure, Theaterklatsch sowie Angaben über Tschechows Stücke bis hin zu konkreten Regieanweisungen: „Mach in keinem Akt ein trauriges Gesicht.“ „Dein Hund“ – so unterschrieb Olga oft ihre Briefe. „Dein Mönch“ – so beklagte Tschechow ihr Fernsein.

Diesen Dialog der Liebenden gestaltet das Schauspielerehepaar Leslie Malton und Felix von Manteuffel – das selbst nur zu gut weiß, was Trennungen bedeuten, führt ihr Beruf sie doch oft genug in entgegengesetzte Richtungen. Gemeinsam standen sie in Frankfurt am Main mit dem Tschechow-Stück „Der Kirschgarten” auf der Bühne und näherten sich darüber dem Mann, der bis heute als einer der erfolgreichsten Theater-Autoren gefeiert wird. Ausgewählt und übersetzt wurde der Briefwechsel von Christian Schröder.

Kulturpartner NDR Kultur