Do 19.5.11
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

kleist auf hamburg-tournee: tanja langer

liest aus ihrer Novelle „Wir sehn uns wieder in der Ewigkeit“ Joachim Scholl moderiert

„Die Dunkelheit ist vollkommen, die Sterne erloschen, der Mond verschwunden. Kein Laut, kein menschlicher, keiner von einem Vieh. Selbst der See scheint zu verstummen.”

Was mag sich abgespielt haben, damals, im November 1811 am Kleinen Wannsee, bevor Heinrich von Kleist seine Pistole erst auf die 31-jährige Henriette Vogel und dann auf sich selbst richtete? Der Freitod des genialen, rastlosen Leutnants und Schöpfers von Dramen wie „Penthesilea” und „Käthchen von Heilbronn” gilt als ein Skandalon der Literaturgeschichte. Die Berliner Schriftstellerin Tanja Langer hat nun die letzten 24 Stunden der beiden Todgeweihten rekonstruiert. Sie erzählt von der dreistündigen Kutschfahrt an den Wannsee, von den Zimmern im Gasthof Stimming, den düsteren und den hellen Gedanken. Von der Erlösung, die der Tod für die Lebensmüden bedeutet. Und von seinem Schrecken. Eindringlich lässt die Autorin das Geflecht aus Lebens(un)möglichkeiten, Freundschaften und Verletzungen aufscheinen, das diese beiden Menschen in den Freitod führte: „Langer vermittelt das Befreiende dieses Endes, die Last, die von beiden genommen wird, wenn sie sich sicher werden, dass ihr Doppelfreitod keine Kapitulation ist, sondern Triumph” (Märkische Allgemeine Zeitung).

Entstanden ist ein filigraner, kluger Text, der mit Vorurteilen und Mutmaßungen aufräumt und Henriette als ebenbürtige Partnerin an Heinrichs Seite stellt. Denn Tanja Langers Verdienst ist es, dass sie in „Wir sehn uns wieder in der Ewigkeit” (dtv) sich nicht nur in die Gehirnwindungen des weltberühmten Schriftstellers schraubt, sondern auch seiner Schwester im Geiste und im Tode, der nahezu unbekannten Henriette Vogel, eine Stimme verleiht: „Und Henriette sieht, es gibt nur einen einzigen Ort für ihn und sie, an dem sie glücklich sein können und vereint.”

8,-/6,-/4,-

„Die Dunkelheit ist vollkommen, die Sterne erloschen, der Mond verschwunden. Kein Laut, kein menschlicher, keiner von einem Vieh. Selbst der See scheint zu verstummen.”

Was mag sich abgespielt haben, damals, im November 1811 am Kleinen Wannsee, bevor Heinrich von Kleist seine Pistole erst auf die 31-jährige Henriette Vogel und dann auf sich selbst richtete? Der Freitod des genialen, rastlosen Leutnants und Schöpfers von Dramen wie „Penthesilea” und „Käthchen von Heilbronn” gilt als ein Skandalon der Literaturgeschichte. Die Berliner Schriftstellerin Tanja Langer hat nun die letzten 24 Stunden der beiden Todgeweihten rekonstruiert. Sie erzählt von der dreistündigen Kutschfahrt an den Wannsee, von den Zimmern im Gasthof Stimming, den düsteren und den hellen Gedanken. Von der Erlösung, die der Tod für die Lebensmüden bedeutet. Und von seinem Schrecken. Eindringlich lässt die Autorin das Geflecht aus Lebens(un)möglichkeiten, Freundschaften und Verletzungen aufscheinen, das diese beiden Menschen in den Freitod führte: „Langer vermittelt das Befreiende dieses Endes, die Last, die von beiden genommen wird, wenn sie sich sicher werden, dass ihr Doppelfreitod keine Kapitulation ist, sondern Triumph” (Märkische Allgemeine Zeitung).

Entstanden ist ein filigraner, kluger Text, der mit Vorurteilen und Mutmaßungen aufräumt und Henriette als ebenbürtige Partnerin an Heinrichs Seite stellt. Denn Tanja Langers Verdienst ist es, dass sie in „Wir sehn uns wieder in der Ewigkeit” (dtv) sich nicht nur in die Gehirnwindungen des weltberühmten Schriftstellers schraubt, sondern auch seiner Schwester im Geiste und im Tode, der nahezu unbekannten Henriette Vogel, eine Stimme verleiht: „Und Henriette sieht, es gibt nur einen einzigen Ort für ihn und sie, an dem sie glücklich sein können und vereint.”

Tanja Langers Lesung ist Teil des Veranstaltungsprogramms „Kleist auf Hamburg-Tournee”, das von der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft Hamburg anlässlich des 200. Todestages des Dichters initiiert wurde. | Kulturpartner NDR Kultur