ITALO-SVEVO-PREIS 2014
Die Prosa des diesjährigen Italo-Svevo-Preisträgers Jochen Missfeldt ist von einem thematischen Kern bestimmt, der auf den ersten Blick literarisch wenig ergiebig anmutet: die Fliegerei beim Militär. 1941 in Satrup/Schleswig geboren, absolvierte Missfeldt eine Ausbildung zum Starfighter-Piloten und wurde Luftwaffenoffizier. 1982 quittierte er den Dienst und studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Volkskunde. Seit 1985 lebt und arbeitet Missfeldt als freier Schriftsteller in der Nähe von Flensburg. Er hat mit Erzählungen begonnen, weniger novellenhaft pointiert als vielmehr Versuche, für den Alltag des Militärfliegers eine Sprache zu finden, der es gelingt, diese Lebenswelt im Bewusstsein ihrer entlegenen Eigenheiten darzustellen. Im Begriff der Verwandlung hat einst Canetti das Wesen und die Leistung von Poesie erkannt, und dieses Vermögen zeichnet die Prosa von Missfeldt aus. Es folgten die Romane »Solsbüll« und »Gespiegelter Himmel«. Letzterer kann als magischer Realismus deutscher Spielart aufgefasst werden, grundiert vom Faust-Stoff. Die jüngst veröffentlichte Storm-Biografie legt offen, über welche erzählerische Spannweite der Autor verfügt.
Der Italo-Svevo-Preis wird in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben und ehrt und fördert literarischen Eigensinn. Er zeichnet ein Werk aus, kein einzelnes Buch; deutsche Prosa in allen ihren Spielarten. Der Preis wird durch mäzenatisches Engagement ermöglicht und ist mit 15.000 Euro dotiert. 2014 war der Uwe-Johnson-Stiftungsprofessor Holger Helbig Juror des Italo-Svevo-Preises.
Die Prosa des diesjährigen Italo-Svevo-Preisträgers Jochen Missfeldt ist von einem thematischen Kern bestimmt, der auf den ersten Blick literarisch wenig ergiebig anmutet: die Fliegerei beim Militär. 1941 in Satrup/Schleswig geboren, absolvierte Missfeldt eine Ausbildung zum Starfighter-Piloten und wurde Luftwaffenoffizier. 1982 quittierte er den Dienst und studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Volkskunde. Seit 1985 lebt und arbeitet Missfeldt als freier Schriftsteller in der Nähe von Flensburg. Er hat mit Erzählungen begonnen, weniger novellenhaft pointiert als vielmehr Versuche, für den Alltag des Militärfliegers eine Sprache zu finden, der es gelingt, diese Lebenswelt im Bewusstsein ihrer entlegenen Eigenheiten darzustellen. Im Begriff der Verwandlung hat einst Canetti das Wesen und die Leistung von Poesie erkannt, und dieses Vermögen zeichnet die Prosa von Missfeldt aus. Es folgten die Romane »Solsbüll« und »Gespiegelter Himmel«. Letzterer kann als magischer Realismus deutscher Spielart aufgefasst werden, grundiert vom Faust-Stoff. Die jüngst veröffentlichte Storm-Biografie legt offen, über welche erzählerische Spannweite der Autor verfügt.
Der Italo-Svevo-Preis wird in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben und ehrt und fördert literarischen Eigensinn. Er zeichnet ein Werk aus, kein einzelnes Buch; deutsche Prosa in allen ihren Spielarten. Der Preis wird durch mäzenatisches Engagement ermöglicht und ist mit 15.000 Euro dotiert. 2014 war der Uwe-Johnson-Stiftungsprofessor Holger Helbig Juror des Italo-Svevo-Preises.