Mi 15.7.09
00.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg

inge jens

liest aus „Unvollständige Erinnerungen“ Uwe Naumann moderiert

„Mich faszinierten die konkreten Anschauungen, die Zeugnisse gelebten Lebens – Briefe, Berichte, Tagebücher, Biographien, historisch korrekt erzählte Romane.”

Ihr Beruf ist gleichzeitig auch ihre Berufung: das „Grenzgebiet zwischen Literatur und Geschichte”. Inge Jens, Jahrgang 1927, gelangte zu Ruhm als Editorin von Tagebüchern und Briefwechseln und wurde mit ihren Biografien über Katia Mann und Hedwig Pringsheim zur Bestsellerautorin. In ihren „Unvollständigen Erinnerungen” (Rowohlt Verlag) erzählt sie zum ersten Mal ausführlich über ihr eigenes Leben und macht anhand ihrer detailreichen Schilderung ein (wahrhaftig langes) Stück Zeitgeschichte erlebbar. Sie berichtet von Kindheit und Jugend in Hamburg-Wandsbek – von Bombenangriffen und qualmenden Trümmern –, aber auch von dem Schock, nach der NS-Zeit von Repressionen, Exil und Widerstand zu erfahren. Die Frage der Kollektivschuld tritt in ihr Leben und das der ganzen Generation. Sie ediert Dokumente der Geschwister Scholl, dies bereits durch Vermittlung ihres Ehemanns Walter Jens, den sie in ihrer Universitätsstadt Tübingen kennen lernte, 1951 heiratete und mit dem sie zwei Kinder hat. Durch ihn, den schon früh gefragten Autor und Professor, aber auch durch ihr eigenes berufliches Engagement, lernt sie viele Größen aus Kultur und Politik persönlich kennen. Tief beeindruckt sie Katia Mann, die sie 1959 anlässlich der Edition eines Briefwechsels von Thomas Mann kennen lernt. Begegnungen mit Zeitgenossen wie Hans Mayer, Karola und Ernst Bloch, Golo Mann, Richard von Weizsäcker, Loriot und Carola Stern sind ebenfalls prägend.

Ein Leben ohne politisches Engagement ist für sie undenkbar. So versteckt das Ehepaar Jens 1991 während des Golfkriegs amerikanische Deserteure: „Der flüchtige KZ-Ausbrecher aus Anna Seghers’ Roman … Jetzt forderte das Damals Konsequenzen.” Mit großer Offenheit schreibt sie auch über die Demenzerkrankung ihres Mannes. Ein mutiges Buch – und eine große Frauenautobiografie.

„Mich faszinierten die konkreten Anschauungen, die Zeugnisse gelebten Lebens – Briefe, Berichte, Tagebücher, Biographien, historisch korrekt erzählte Romane.”

Ihr Beruf ist gleichzeitig auch ihre Berufung: das „Grenzgebiet zwischen Literatur und Geschichte”. Inge Jens, Jahrgang 1927, gelangte zu Ruhm als Editorin von Tagebüchern und Briefwechseln und wurde mit ihren Biografien über Katia Mann und Hedwig Pringsheim zur Bestsellerautorin. In ihren „Unvollständigen Erinnerungen” (Rowohlt Verlag) erzählt sie zum ersten Mal ausführlich über ihr eigenes Leben und macht anhand ihrer detailreichen Schilderung ein (wahrhaftig langes) Stück Zeitgeschichte erlebbar. Sie berichtet von Kindheit und Jugend in Hamburg-Wandsbek – von Bombenangriffen und qualmenden Trümmern –, aber auch von dem Schock, nach der NS-Zeit von Repressionen, Exil und Widerstand zu erfahren. Die Frage der Kollektivschuld tritt in ihr Leben und das der ganzen Generation. Sie ediert Dokumente der Geschwister Scholl, dies bereits durch Vermittlung ihres Ehemanns Walter Jens, den sie in ihrer Universitätsstadt Tübingen kennen lernte, 1951 heiratete und mit dem sie zwei Kinder hat. Durch ihn, den schon früh gefragten Autor und Professor, aber auch durch ihr eigenes berufliches Engagement, lernt sie viele Größen aus Kultur und Politik persönlich kennen. Tief beeindruckt sie Katia Mann, die sie 1959 anlässlich der Edition eines Briefwechsels von Thomas Mann kennen lernt. Begegnungen mit Zeitgenossen wie Hans Mayer, Karola und Ernst Bloch, Golo Mann, Richard von Weizsäcker, Loriot und Carola Stern sind ebenfalls prägend.

Ein Leben ohne politisches Engagement ist für sie undenkbar. So versteckt das Ehepaar Jens 1991 während des Golfkriegs amerikanische Deserteure: „Der flüchtige KZ-Ausbrecher aus Anna Seghers’ Roman … Jetzt forderte das Damals Konsequenzen.” Mit großer Offenheit schreibt sie auch über die Demenzerkrankung ihres Mannes. Ein mutiges Buch – und eine große Frauenautobiografie.

Medienpartner NDR Kultur & NDR Info