Mi 19.2.20
20.00 Uhr
Ort: Deutsches Schauspielhaus, Kirchenallee 39
25,–/Mitgliedspreis 15,–

Herta Müller

liest aus ihren Büchern »Mein Vaterland war ein Apfelkern« und »Im Heimweh ist ein blauer Saal«

Seit bald vier Jahrzehnten umkreist die Nobelpreisträgerin Herta Müller in ihren zahlreichen Romanen und Essays das, was anderen selbstverständlich scheint: Identität. An diesem Abend liest sie aus ihrem Band »Mein Vaterland war ein Apfelkern« und spricht über ihre Herkunft aus einem Dorf im rumänischen Banat, einem Ort, mit dem die Autorin bis heute fremdelt. Zensureingriffe, Untersuchungen und Bedrohungen durch den kommunistischen Geheimdienst trübten unbehelligte Kindheitserinnerungen an das Dorfleben daheim.
Die schmerzhaften Erfahrungen in ihrem Herkunftsland äußern sich in ihren Werken, in denen sie den verschlungenen Pfaden, gepflastert mit fragmentarischen Buchstaben folgt, die erst allmählich zu einem antwortgebenden Gesamtbild werden. Spielerisch kommt ihr Verfahren daher, das aus der Not geboren und nun aber zum Regelfall in ihren Arbeiten geworden ist: »Kurz nachdem ich aus Rumänien kam, war ich viel unterwegs. Ich wollte mich bei Freunden melden. Aber die Ansichtskarten hatten so grässlich missratene Farben. Eines Tages kaufte ich weiße Karteikarten, einen Klebestift und fing an, im Zug mit der Nagelschere aus der Zeitung ein Schwarzweiß-Bild und Wörter auszuschneiden.« Fortan dichtete sie mit Schere und Papier. Ihre berühmten Collagen sind zugleich Kunstwerk und Gedicht, Spiel und poetischer Ernst. Ihren neuesten Band »Im Heimweh ist ein blauer Saal« (Hanser) stellt sie in Hamburg vor.
Moderation: Ernest Wichner

25,–/Mitgliedspreis 15,–

Seit bald vier Jahrzehnten umkreist die Nobelpreisträgerin Herta Müller in ihren zahlreichen Romanen und Essays das, was anderen selbstverständlich scheint: Identität. An diesem Abend liest sie aus ihrem Band »Mein Vaterland war ein Apfelkern« und spricht über ihre Herkunft aus einem Dorf im rumänischen Banat, einem Ort, mit dem die Autorin bis heute fremdelt. Zensureingriffe, Untersuchungen und Bedrohungen durch den kommunistischen Geheimdienst trübten unbehelligte Kindheitserinnerungen an das Dorfleben daheim.
Die schmerzhaften Erfahrungen in ihrem Herkunftsland äußern sich in ihren Werken, in denen sie den verschlungenen Pfaden, gepflastert mit fragmentarischen Buchstaben folgt, die erst allmählich zu einem antwortgebenden Gesamtbild werden. Spielerisch kommt ihr Verfahren daher, das aus der Not geboren und nun aber zum Regelfall in ihren Arbeiten geworden ist: »Kurz nachdem ich aus Rumänien kam, war ich viel unterwegs. Ich wollte mich bei Freunden melden. Aber die Ansichtskarten hatten so grässlich missratene Farben. Eines Tages kaufte ich weiße Karteikarten, einen Klebestift und fing an, im Zug mit der Nagelschere aus der Zeitung ein Schwarzweiß-Bild und Wörter auszuschneiden.« Fortan dichtete sie mit Schere und Papier. Ihre berühmten Collagen sind zugleich Kunstwerk und Gedicht, Spiel und poetischer Ernst. Ihren neuesten Band »Im Heimweh ist ein blauer Saal« (Hanser) stellt sie in Hamburg vor.
Moderation: Ernest Wichner

Medienpartner NDR Kultur, Kulturpartner NDR Kultur