Do 12.6.08
20.45 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
10,-/8,-/6,-

franz-kafka-abend

Reiner Stach stellt im Gespräch mit Sigrid Löffler seine Biografie „Kafka. Die Jahre der Erkenntnis vor“ „Unmöglichkeit des Zusammenlebens mit irgendjemanden.”

Nach fünfeinhalb Jahren unermüdlicher Recherche und fein ziselierter Schreibarbeit legt Reiner Stach in diesem Frühsommer bei S. Fischer den zweiten Teil seiner „unwiderstehlichen” (Literaturen) Franz-Kafka-Biografie vor. In „Die Jahre der Erkenntnis” beleuchtet der Philosoph, Literaturwissenschaftler und Mathematiker auf gut 700 Seiten, von denen eine jede singuläre Erkenntnis für den Leser birgt, die einsamen Jahre des Prager Dichters von 1916 bis zu dessen Sterben im Jahre 1924. Wie schon im ersten Teil, „Jahre der Entscheidungen”, geht der Biograf Stach beinahe filmisch zu Werke, verweilt ausgiebig bei der Großaufnahme, zoomt sich dicht heran an den immer bedrohlicher vereinsamenden, immer heftiger an sich selbst leidenden Dichter, und ordnet das Geschehen gleichzeitig kenntnisreich ein in das zeitliche Panorama eines im Ersten Weltkrieg versunkenen Europas, das zusätzlich enge Grenzen für Kafkas äußere Welt zog. In seiner stupenden Mischung aus „begrifflicher Schärfe, hellem Problembewusstsein und der Gewissheit einer letztlich unlösbaren Aufgabe” (Die Zeit) vermag es Reiner Stach, das sensible Porträt eines Seelenmenschen zu zeichnen, der zu sehr Geist war für seine Zeit, für jede Zeit: „Kafka glaubte schlechterdings nicht mehr daran, dass etwas Wesentliches, etwas Wahres, das nicht ohnehin gesehen, gefühlt, erkannt wurde, durch erklärende Sätze zu vermitteln oder zu erhellen war.”

Stachs tiefschürfendes Wissen, seine Faktentreue, sein genaues Gespür für die erzählte und die erzählende Zeit machen das Miterleben dieser Jahre der Erkenntnis für den von Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen gepeinigten, von der „Sucht nach Vollkommenheit” im Menschlichen wie im Künstlerischen angetriebenen Autor, der immer seltener in sein literarisches Universum abzutauchen vermochte, zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Der dritte und letzte dieser „Dokumentar- und Reflexionsromane” (Die Zeit) soll entstehen, sobald der Nachlass von Max Brod zur Verfügung steht, und wird die Kindheit und Jugend des Dichters in Prag behandeln.

10,-/8,-/6,-

Nach fünfeinhalb Jahren unermüdlicher Recherche und fein ziselierter Schreibarbeit legt Reiner Stach in diesem Frühsommer bei S. Fischer den zweiten Teil seiner „unwiderstehlichen” (Literaturen) Franz-Kafka-Biografie vor. In „Die Jahre der Erkenntnis” beleuchtet der Philosoph, Literaturwissenschaftler und Mathematiker auf gut 700 Seiten, von denen eine jede singuläre Erkenntnis für den Leser birgt, die einsamen Jahre des Prager Dichters von 1916 bis zu dessen Sterben im Jahre 1924. Wie schon im ersten Teil, „Jahre der Entscheidungen”, geht der Biograf Stach beinahe filmisch zu Werke, verweilt ausgiebig bei der Großaufnahme, zoomt sich dicht heran an den immer bedrohlicher vereinsamenden, immer heftiger an sich selbst leidenden Dichter, und ordnet das Geschehen gleichzeitig kenntnisreich ein in das zeitliche Panorama eines im Ersten Weltkrieg versunkenen Europas, das zusätzlich enge Grenzen für Kafkas äußere Welt zog. In seiner stupenden Mischung aus „begrifflicher Schärfe, hellem Problembewusstsein und der Gewissheit einer letztlich unlösbaren Aufgabe” (Die Zeit) vermag es Reiner Stach, das sensible Porträt eines Seelenmenschen zu zeichnen, der zu sehr Geist war für seine Zeit, für jede Zeit: „Kafka glaubte schlechterdings nicht mehr daran, dass etwas Wesentliches, etwas Wahres, das nicht ohnehin gesehen, gefühlt, erkannt wurde, durch erklärende Sätze zu vermitteln oder zu erhellen war.”

Stachs tiefschürfendes Wissen, seine Faktentreue, sein genaues Gespür für die erzählte und die erzählende Zeit machen das Miterleben dieser Jahre der Erkenntnis für den von Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen gepeinigten, von der „Sucht nach Vollkommenheit” im Menschlichen wie im Künstlerischen angetriebenen Autor, der immer seltener in sein literarisches Universum abzutauchen vermochte, zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Der dritte und letzte dieser „Dokumentar- und Reflexionsromane” (Die Zeit) soll entstehen, sobald der Nachlass von Max Brod zur Verfügung steht, und wird die Kindheit und Jugend des Dichters in Prag behandeln.

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