Di 2.9.14
19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus
10,– /  8,– / 6,–

»EINMAL HAT MEIN MANN MIR ZU WEIHNACHTEN EINEN BESEN GESCHENKT«

Manuela Reichart stellt die amerikanische Autorin Grace Paley vor

»Poesie ist ein Weg, zur Welt zu sprechen, während Prosa ein Mittel ist, durch das die Welt zu mir sprechen kann.«

Diese Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund: In Grace Paleys Werk, das der Schöffling Verlag derzeit in einer Neuübersetzung von Sigrid Ruschmeier herausgibt, geht es um Drogensucht und Vergewaltigung, um Wahnsinn und immer wieder um Betrug. Im aktuellen Band »Ungeheure Veränderungen in letzter Minute« wird gelästert und geflucht, was das Zeug hält: »Zuerst sagten sie Arsch, dann Nutte, dann Scheißnutte. Und als sie ein bisschen größer waren, Scheißnutte, fick dich, und so weiter, mehr mag ich nicht sagen.« Und dennoch ist da diese flirrende Sprache, dieses Moment, wenn Wahrheiten zu kippen drohen, wenn nichts mehr ist, wie es vorher war: »Jeder, ob real oder erfunden, verdient doch ein offenes Schicksal«, heißt es in »Gespräch mit meinem Vater«, der Erzählung, in der man Paleys Stimme am deutlichsten hört.

Grace Paley (1922 – 2007), in New York City geboren als Tochter ukrainischer Juden, war eine Kämpferin für Frauen- und Bürgerrechte und für den Frieden. Die vielfach ausgezeichnete Autorin veröffentlichte zahlreiche Lyrik- und Erzählbände und wird endlich wieder entdeckt.

Manuela Reichart arbeitet u. a. für Deutschlandradio Kultur, WDR und SWR; bei S. Fischer ist kürzlich ihr Prosa-Band »Zehn Minuten und ein ganzes Leben« erschienen.

Leslie Malton liest ausgewählte Erzählungen.

10,– /  8,– / 6,–

»Poesie ist ein Weg, zur Welt zu sprechen, während Prosa ein Mittel ist, durch das die Welt zu mir sprechen kann.«

Diese Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund: In Grace Paleys Werk, das der Schöffling Verlag derzeit in einer Neuübersetzung von Sigrid Ruschmeier herausgibt, geht es um Drogensucht und Vergewaltigung, um Wahnsinn und immer wieder um Betrug. Im aktuellen Band »Ungeheure Veränderungen in letzter Minute« wird gelästert und geflucht, was das Zeug hält: »Zuerst sagten sie Arsch, dann Nutte, dann Scheißnutte. Und als sie ein bisschen größer waren, Scheißnutte, fick dich, und so weiter, mehr mag ich nicht sagen.« Und dennoch ist da diese flirrende Sprache, dieses Moment, wenn Wahrheiten zu kippen drohen, wenn nichts mehr ist, wie es vorher war: »Jeder, ob real oder erfunden, verdient doch ein offenes Schicksal«, heißt es in »Gespräch mit meinem Vater«, der Erzählung, in der man Paleys Stimme am deutlichsten hört.

Grace Paley (1922 – 2007), in New York City geboren als Tochter ukrainischer Juden, war eine Kämpferin für Frauen- und Bürgerrechte und für den Frieden. Die vielfach ausgezeichnete Autorin veröffentlichte zahlreiche Lyrik- und Erzählbände und wird endlich wieder entdeckt.

Manuela Reichart arbeitet u. a. für Deutschlandradio Kultur, WDR und SWR; bei S. Fischer ist kürzlich ihr Prosa-Band »Zehn Minuten und ein ganzes Leben« erschienen.

Leslie Malton liest ausgewählte Erzählungen.