Do 24.5.12
19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
10,-/8,-/6,-

ein p.-g.-wodehouse-abend

Tilman Spreckelsen stellt Autor und Werk vor, Leslie Malton liest Texte

Für Evelyn Waugh („Wiedersehen mit Brideshead”) war er schlicht der „Meister”, so unterschiedliche Kollegen wie Agatha Christie, Bertolt Brecht, W. H. Auden oder Douglas Adams schätzten ihn über die Maßen, und der Schweizer Joyce-Experte Fritz Senn meint kurz und bündig: „Wodehouse nicht zu mögen ist kein Vergehen, nur ein Unglück”. Kein Zweifel: Der britische Schriftsteller P. G. Wodehouse (1881 – 1975) schuf ein enormes Werk, bestehend aus knapp 70 Romanen sowie einigen Bühnenstücken und Musicals. Zwei Dinge stechen daran sofort ins Auge: Erstens sind die Romane meist in einem erträumten, aristokratischen England angesiedelt und ebenso harmlos wie keusch. Zweitens sind sie durch die Bank unvergleichlich witzig, voller Esprit und geprägt von schwer übersetzbaren Wortspielen – erst seit sich vor etwa zehn Jahren der Schweizer Verlag Edition Epoca der Bücher angenommen hat und Jahr für Jahr einen grandiosen Wodehouse-Roman auf Deutsch herausbringt, so rühmen Kenner, sei der Autor bei uns heimisch geworden. Warum das so ist und was es mit der konstatierten Harmlosigkeit dann auf den zweiten Blick eigentlich auf sich hat, soll ein Abend zu Wodehouses Ehren erkunden. Seine „Kunst der köstlichen Eleganz” (Fritz Senn) soll dabei ebenso eine Rolle spielen wie die Frage, warum die Entscheidung einer betuchten Witwe für einen Schinken zum Frühstück (statt Rührei oder Fisch) eine mittlere Revolution in der britischen Aristokratie in Gang setzen kann, einige in letzter Minute gestiftete Ehen inklusive. Und vielleicht ergibt sich am Ende eine Antwort auf die Frage, warum wir von Wodehouse nicht genug bekommen, einem Autor, der unter allen Suchtmitteln zu den „wohltuendsten und harmlosesten” zählt (wieder Fritz Senn).

Tilman Spreckelsen ist Redakteur im Wissensressort der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Zuletzt erschien von ihm das Artus-Kompendium „Gralswunder und Drachentraum” sowie, gemeinsam mit Kat Menschik, „Der Mordbrand von Örnolfsdalur”, fünf Nach-erzählungen klassischer Islandsagas. Leslie Malton, die ausgewählte Texte lesen wird, hat an vielen deutschsprachigen Bühnen gespielt und ist auch durch zahlreiche TV-Rollen bekannt.

10,-/8,-/6,-

Für Evelyn Waugh („Wiedersehen mit Brideshead”) war er schlicht der „Meister”, so unterschiedliche Kollegen wie Agatha Christie, Bertolt Brecht, W. H. Auden oder Douglas Adams schätzten ihn über die Maßen, und der Schweizer Joyce-Experte Fritz Senn meint kurz und bündig: „Wodehouse nicht zu mögen ist kein Vergehen, nur ein Unglück”. Kein Zweifel: Der britische Schriftsteller P. G. Wodehouse (1881 – 1975) schuf ein enormes Werk, bestehend aus knapp 70 Romanen sowie einigen Bühnenstücken und Musicals. Zwei Dinge stechen daran sofort ins Auge: Erstens sind die Romane meist in einem erträumten, aristokratischen England angesiedelt und ebenso harmlos wie keusch. Zweitens sind sie durch die Bank unvergleichlich witzig, voller Esprit und geprägt von schwer übersetzbaren Wortspielen – erst seit sich vor etwa zehn Jahren der Schweizer Verlag Edition Epoca der Bücher angenommen hat und Jahr für Jahr einen grandiosen Wodehouse-Roman auf Deutsch herausbringt, so rühmen Kenner, sei der Autor bei uns heimisch geworden. Warum das so ist und was es mit der konstatierten Harmlosigkeit dann auf den zweiten Blick eigentlich auf sich hat, soll ein Abend zu Wodehouses Ehren erkunden. Seine „Kunst der köstlichen Eleganz” (Fritz Senn) soll dabei ebenso eine Rolle spielen wie die Frage, warum die Entscheidung einer betuchten Witwe für einen Schinken zum Frühstück (statt Rührei oder Fisch) eine mittlere Revolution in der britischen Aristokratie in Gang setzen kann, einige in letzter Minute gestiftete Ehen inklusive. Und vielleicht ergibt sich am Ende eine Antwort auf die Frage, warum wir von Wodehouse nicht genug bekommen, einem Autor, der unter allen Suchtmitteln zu den „wohltuendsten und harmlosesten” zählt (wieder Fritz Senn).

Tilman Spreckelsen ist Redakteur im Wissensressort der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Zuletzt erschien von ihm das Artus-Kompendium „Gralswunder und Drachentraum” sowie, gemeinsam mit Kat Menschik, „Der Mordbrand von Örnolfsdalur”, fünf Nach-erzählungen klassischer Islandsagas. Leslie Malton, die ausgewählte Texte lesen wird, hat an vielen deutschsprachigen Bühnen gespielt und ist auch durch zahlreiche TV-Rollen bekannt.