Mi 3.6.20
19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus
12,–/8,–
Dichter in Hamburg

Dichter in Hamburg – Ein Joachim-Maass-Abend

»Unwiederbringliche Zeit« – mit Achatz von Müller und Joachim Kersten

Seine Bücher seien »in der Strömung der zur sturen Industrie gewordenen Bücherflut unterspült, vergriffen und vielfach sogar vergessen worden«, konstatierte einst Martin Beheim-Schwarzbach mit leichter Melancholie, um hinzuzusetzen: von der Geheimliste »des Erlesenen können sie aber nicht verschwinden«.
Die Rede ist von Joachim Maass (1901–1972), einem der einfühlsamsten Chronisten der deutschen Schuld und Tragödie des 20. Jahrhunderts. Maass war in unmittelbarer Nachbarschaft des heutigen Literaturhauses am Schwanenwik aufgewachsen. Er hatte den Niedergang der älteren Generation des Hamburger Bürgertums am Beispiel der eigenen Familie erfahren. So galt seine ganze literarische Bewunderung Thomas Mann, dem zentralen Zeugen dieser späthanseatischen Krise, aber expliziter noch als der Lübecker spürte er den aus ihr erwachsenen Brüchen und Erschütterungen der Kindheit nach. In dieser fand er die vorausweisenden Zeichen und Symbole des kommenden Unheils. Ein wesentlicher Teil seines Werkes galt dieser Thematik (»Borbe«, »Die unwiederbringliche Zeit«, »Das magische Jahr« u. a.). Dass Maass die Zeichen richtig las, belegt sein selbstgewähltes Exil in Amerika kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Auch die Rückkehr nach Deutschland misslang.
Präsentation und Lesung wollen diesen wunderbaren, offenbar aus schlechten Gründen vergessenen Autor als Seismografen des säkularen Unheils aus dem selbstgewählten Schatten rücken.

12,–/8,–

Seine Bücher seien »in der Strömung der zur sturen Industrie gewordenen Bücherflut unterspült, vergriffen und vielfach sogar vergessen worden«, konstatierte einst Martin Beheim-Schwarzbach mit leichter Melancholie, um hinzuzusetzen: von der Geheimliste »des Erlesenen können sie aber nicht verschwinden«.
Die Rede ist von Joachim Maass (1901–1972), einem der einfühlsamsten Chronisten der deutschen Schuld und Tragödie des 20. Jahrhunderts. Maass war in unmittelbarer Nachbarschaft des heutigen Literaturhauses am Schwanenwik aufgewachsen. Er hatte den Niedergang der älteren Generation des Hamburger Bürgertums am Beispiel der eigenen Familie erfahren. So galt seine ganze literarische Bewunderung Thomas Mann, dem zentralen Zeugen dieser späthanseatischen Krise, aber expliziter noch als der Lübecker spürte er den aus ihr erwachsenen Brüchen und Erschütterungen der Kindheit nach. In dieser fand er die vorausweisenden Zeichen und Symbole des kommenden Unheils. Ein wesentlicher Teil seines Werkes galt dieser Thematik (»Borbe«, »Die unwiederbringliche Zeit«, »Das magische Jahr« u. a.). Dass Maass die Zeichen richtig las, belegt sein selbstgewähltes Exil in Amerika kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Auch die Rückkehr nach Deutschland misslang.
Präsentation und Lesung wollen diesen wunderbaren, offenbar aus schlechten Gründen vergessenen Autor als Seismografen des säkularen Unheils aus dem selbstgewählten Schatten rücken.

Mit freundlicher Unterstützung der Elsbeth Weichmann Gesellschaft