Denk mal am Ort – Schwanenwik 38
Dort, wo sich heute in prachtvoll restaurierten Räumen alles um die Literatur und die Liebe zu Büchern dreht, befand sich zur Zeit des Nationalsozialismus ein Ort der Gewalt: 1939 gründete das Hamburger Jugendamt am Schwanenwik 38 ein »Durchgangsheim für gefährdete weibliche Jugendliche«, das auch als »Schutzhaftstelle für Aufgegriffene« überschrieben war.
Bis zu einhundert Mädchen und junge Frauen mussten dort – und ab 1941 auch im Nachbarhaus – unter haftähnlichen Bedingungen leben, eingewiesen von der Kriminalpolizei, die ihnen »hemmungsloses Herumtreiben« unterstellte. Schon bei der Aufnahme wurden sie unter demütigenden Umständen auf Geschlechtskrankheiten hin untersucht; Gürtel und Stielkämme mussten sie wegen Selbsttötungsgefahr abgeben. Die Leitung des Heims oblag der Sozialpädagogin Gertrud Weiberlein, später eine in Hamburg angesehene Bildhauerin. Sie verlangte bedingungslose Unterordnung von den »Zöglingen«.
Die Hamburger Historikerin Frauke Steinhäuser stellt auf der Basis von Archivakten die Geschichte des Hauses am Schwanenwik 38 von 1933 bis in die Nachkriegszeit hinein vor. Im Mittelpunkt stehen dabei die Lebensgeschichten von vier in das »Durchgangsheim« zwangseingewiesenen Mädchen und jungen Frauen.
Dort, wo sich heute in prachtvoll restaurierten Räumen alles um die Literatur und die Liebe zu Büchern dreht, befand sich zur Zeit des Nationalsozialismus ein Ort der Gewalt: 1939 gründete das Hamburger Jugendamt am Schwanenwik 38 ein »Durchgangsheim für gefährdete weibliche Jugendliche«, das auch als »Schutzhaftstelle für Aufgegriffene« überschrieben war.
Bis zu einhundert Mädchen und junge Frauen mussten dort – und ab 1941 auch im Nachbarhaus – unter haftähnlichen Bedingungen leben, eingewiesen von der Kriminalpolizei, die ihnen »hemmungsloses Herumtreiben« unterstellte. Schon bei der Aufnahme wurden sie unter demütigenden Umständen auf Geschlechtskrankheiten hin untersucht; Gürtel und Stielkämme mussten sie wegen Selbsttötungsgefahr abgeben. Die Leitung des Heims oblag der Sozialpädagogin Gertrud Weiberlein, später eine in Hamburg angesehene Bildhauerin. Sie verlangte bedingungslose Unterordnung von den »Zöglingen«.
Die Hamburger Historikerin Frauke Steinhäuser stellt auf der Basis von Archivakten die Geschichte des Hauses am Schwanenwik 38 von 1933 bis in die Nachkriegszeit hinein vor. Im Mittelpunkt stehen dabei die Lebensgeschichten von vier in das »Durchgangsheim« zwangseingewiesenen Mädchen und jungen Frauen.