david lodge
Dass irgendetwas mächtig aus den Fugen geraten ist, bemerkt der Linguistik-Professor Desmond Bates nur langsam: Auf einmal nuscheln seine Studenten so seltsam, und ob seine Frau Fred nun gerade „Cousine” oder „Blondine” gesagt hat, ist ihm völlig schleierhaft. Seine Ohren spielen nicht mehr mit, Desmond wird langsam, aber sicher taub. Bald kann er nicht mehr unterrichten, das soziale Leben rauscht an ihm vorbei und seine Ehe wird immer mehr zur Farce: „Fred: Rhabarber, Rhabarber. Ich: Was? Fred: Rhabarber, Rhabarber, Rhabarber. Ich (Zeit schindend) Hm … Fred: Rhabarber, Rhabarber. Ich: (blindlings ratend) Ja, ist gut. Fred: (überrascht) Wie?”
In seinem neuen, bewegenden Roman „Wie bitte?“ (Blessing Verlag) spürt David Logde, der Grandseigneur der britischen Literatur und Literaturwissenschaftler von legendärem Ruf, mit feinem Sinn für die komischen Seiten dem langsamen Einspinnen seines Helden in den Kokon der Taubheit nach. Er zeichnet mit großem Respekt das liebevolle Porträt eines alternden Mannes, der sein eigenes Leben wie durch ein Schaufenster betrachtet und doch so viel lieber mittendrin wäre. Immer wieder manövriert sich Desmond Bates in peinlichste Situationen: Unversehens findet er sich als Betreuer der Dissertation der attraktiven Alex Loom wieder. Diese blonde Person mit dem tiefen Ausschnitt und dem großen Knall katapultiert ihn einerseits wieder mitten ins Leben, andererseits treibt sie ihn an den Rand dessen, woran der brave Bürger Bates bislang geglaubt hat: „Ich kann ihnen sagen, Desmond … darf ich Desmond sagen? ,Professor Bates’ klingt so steif.” Eingestreut in diese ebenso unterhaltsame wie bildende Sittenkomödie über das Altern sind Reflexionen über das Sprechen und die Sprache aus der Sicht von einem, der nicht mehr vollständig daran teilhaben kann. Der taube Desmond Bates führt uns auf anrührende Weise vor Augen, was im hektischen Alltag allzu oft verloren geht: miteinander sprechen und einander zuhören können.
Dass irgendetwas mächtig aus den Fugen geraten ist, bemerkt der Linguistik-Professor Desmond Bates nur langsam: Auf einmal nuscheln seine Studenten so seltsam, und ob seine Frau Fred nun gerade „Cousine” oder „Blondine” gesagt hat, ist ihm völlig schleierhaft. Seine Ohren spielen nicht mehr mit, Desmond wird langsam, aber sicher taub. Bald kann er nicht mehr unterrichten, das soziale Leben rauscht an ihm vorbei und seine Ehe wird immer mehr zur Farce: „Fred: Rhabarber, Rhabarber. Ich: Was? Fred: Rhabarber, Rhabarber, Rhabarber. Ich (Zeit schindend) Hm … Fred: Rhabarber, Rhabarber. Ich: (blindlings ratend) Ja, ist gut. Fred: (überrascht) Wie?”
In seinem neuen, bewegenden Roman „Wie bitte?“ (Blessing Verlag) spürt David Logde, der Grandseigneur der britischen Literatur und Literaturwissenschaftler von legendärem Ruf, mit feinem Sinn für die komischen Seiten dem langsamen Einspinnen seines Helden in den Kokon der Taubheit nach. Er zeichnet mit großem Respekt das liebevolle Porträt eines alternden Mannes, der sein eigenes Leben wie durch ein Schaufenster betrachtet und doch so viel lieber mittendrin wäre. Immer wieder manövriert sich Desmond Bates in peinlichste Situationen: Unversehens findet er sich als Betreuer der Dissertation der attraktiven Alex Loom wieder. Diese blonde Person mit dem tiefen Ausschnitt und dem großen Knall katapultiert ihn einerseits wieder mitten ins Leben, andererseits treibt sie ihn an den Rand dessen, woran der brave Bürger Bates bislang geglaubt hat: „Ich kann ihnen sagen, Desmond … darf ich Desmond sagen? ,Professor Bates’ klingt so steif.” Eingestreut in diese ebenso unterhaltsame wie bildende Sittenkomödie über das Altern sind Reflexionen über das Sprechen und die Sprache aus der Sicht von einem, der nicht mehr vollständig daran teilhaben kann. Der taube Desmond Bates führt uns auf anrührende Weise vor Augen, was im hektischen Alltag allzu oft verloren geht: miteinander sprechen und einander zuhören können.