chamisso-jahr 2009: artur becker & catalin dorian florescu
Adelbert von Chamisso schrieb seine Gedichte und Novellen auf Deutsch, dabei war der Adelige ein nach Preußen immigrierter Franzose. Mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ehrt die Robert Bosch Stiftung jährlich herausragende literarische Leistungen Deutsch schreibender Autorinnen und Autoren, deren Muttersprache oder kulturelle Herkunft nicht die deutsche ist. Im März 2009 wurde er zum 25. Mal vergeben. Aus diesem Anlass werden viele der Preisträger 2009 in den elf im Netzwerk literaturhaus.net verbundenen Literaturhäusern aus ihren Werken lesen. In Hamburg sind Artur Becker und Catalin Dorian Florescu, die Preisträger von 2009 und 2002, zu Gast. In ihren Büchern, „Wodka und Messer” (WeissBooks) und „Zaira” (C. H. Beck), erzählen sie mal schonungslos bitter, mal grotesk ironisch aus ihren einst kommunistischen Heimatländern Polen und Rumänien.
Nach nahezu einem Vierteljahrhundert kehrt der Pole und Ex-Dissident Kuba Dernicki das erste Mal in seine Heimat an den Dadajsee zurück. Sein geordnetes Leben als Informatiker mit Frau und Kindern in Deutschland ließ ihn eines nicht vergessen: seine erste große Liebe Marta. Im See, der „immerfort neue Opfer forderte”, war auch Marta bei ihrer Flucht vor dem Geheimdienst ertrunken. Artur Becker lässt seinen Helden Kuba tief einsinken in die menschlichen Sümpfe von Wodkabesäufnissen und Messerstechereien, von postkommunistischer Korruption und fatalen Liebesabenteuern; so tief, dass Kubas Rückkehr nach Deutschland immer weiter fortrückt. Auch Zaira tritt ihre letzte „schwindelerregende Reise” an, um ihre große Liebe noch einmal wieder zu sehen. Als alte Frau sitzt sie im rumänischen Timisoara vor seiner Tür. Ein Leben in einem geschichts-bücherfüllenden Jahrhundert liegt hinter ihr: Geboren in einem Bahnhofswartesaal in der Provinz, wächst Zaira während der Monarchie und des Bündnisses zwischen Rumänien und Nazideutschland auf dem Gutshof ihrer Familie auf, bis die Kommunisten das Land enteignen. Mit Mann und Kind flieht sie schließlich nach Amerika. Vielschichtig und mitreißend schildert Florescu das Leben einer Frau, die sich bis zuletzt nicht unterkriegen lässt. „Wenn Catalin Dorian Florescu erzählt, dann blühen die Seiten“, so „Der Standard”.
Adelbert von Chamisso schrieb seine Gedichte und Novellen auf Deutsch, dabei war der Adelige ein nach Preußen immigrierter Franzose. Mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ehrt die Robert Bosch Stiftung jährlich herausragende literarische Leistungen Deutsch schreibender Autorinnen und Autoren, deren Muttersprache oder kulturelle Herkunft nicht die deutsche ist. Im März 2009 wurde er zum 25. Mal vergeben. Aus diesem Anlass werden viele der Preisträger 2009 in den elf im Netzwerk literaturhaus.net verbundenen Literaturhäusern aus ihren Werken lesen. In Hamburg sind Artur Becker und Catalin Dorian Florescu, die Preisträger von 2009 und 2002, zu Gast. In ihren Büchern, „Wodka und Messer” (WeissBooks) und „Zaira” (C. H. Beck), erzählen sie mal schonungslos bitter, mal grotesk ironisch aus ihren einst kommunistischen Heimatländern Polen und Rumänien.
Nach nahezu einem Vierteljahrhundert kehrt der Pole und Ex-Dissident Kuba Dernicki das erste Mal in seine Heimat an den Dadajsee zurück. Sein geordnetes Leben als Informatiker mit Frau und Kindern in Deutschland ließ ihn eines nicht vergessen: seine erste große Liebe Marta. Im See, der „immerfort neue Opfer forderte”, war auch Marta bei ihrer Flucht vor dem Geheimdienst ertrunken. Artur Becker lässt seinen Helden Kuba tief einsinken in die menschlichen Sümpfe von Wodkabesäufnissen und Messerstechereien, von postkommunistischer Korruption und fatalen Liebesabenteuern; so tief, dass Kubas Rückkehr nach Deutschland immer weiter fortrückt. Auch Zaira tritt ihre letzte „schwindelerregende Reise” an, um ihre große Liebe noch einmal wieder zu sehen. Als alte Frau sitzt sie im rumänischen Timisoara vor seiner Tür. Ein Leben in einem geschichts-bücherfüllenden Jahrhundert liegt hinter ihr: Geboren in einem Bahnhofswartesaal in der Provinz, wächst Zaira während der Monarchie und des Bündnisses zwischen Rumänien und Nazideutschland auf dem Gutshof ihrer Familie auf, bis die Kommunisten das Land enteignen. Mit Mann und Kind flieht sie schließlich nach Amerika. Vielschichtig und mitreißend schildert Florescu das Leben einer Frau, die sich bis zuletzt nicht unterkriegen lässt. „Wenn Catalin Dorian Florescu erzählt, dann blühen die Seiten“, so „Der Standard”.