Literaten im Hotel
Christian Schmidt-Häuer liest aus »Tatort Panama«
»Tatort Panama« (Westfälisches Dampfboot) zeigt von der ersten Durchquerung Amerikas über den Isthmus und der Entdeckung des Pazifiks bis zu den Panama Papers, welche Rolle der kleine Landstrich für das koloniale Beuteschema und die Prosperität Europas und der USA spielte. Den Traum von der Verbindung der Ozeane, dem Humboldt nachging, Goethe nachhing und den Frankreichs de Lesseps mit dem größten Bankrott des 19. Jahrhunderts bezahlte, verwirklichte Theodore Roosevelt mithilfe der Abspaltung der Provinz Panama von Kolumbien. Mit dem Bau des Kanals begann das »amerikanische Jahrhundert«. Weniger Beachtung fanden die Kosten, die Bevölkerung und Arbeiterheere auf den ersten globalen Wanderbewegungen nach Panama entrichteten. Ihre Opfer beschreibt dieses Buch ebenso wie die Spaltung Panamas durch die US-Kanalzone, in der nicht nur strikte Rassentrennung herrschte, sondern auch Chemiewaffen aller Arten geheim gelagert und getestet wurden.
Christian Schmidt-Häuer berichtete als »Spiegel«-Korrespondent vom Prager Frühling und dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen. Er war für die ARD zunächst auf dem Balkan, dann in Moskau. Später verfolgte er für »Die Zeit« in Warschau und Danzig die Konflikte zwischen Polens Regierung und der Solidarność. Von 1988 bis 1996 schrieb er aus Moskau über Gorbatschows und Jelzins Reformversuche. Seither galten seine Reisen und Reportagen vorrangig Lateinamerika.
Moderation: Reinhard Meier
Sonntag, 2.12.2018
17.00 Uhr
€ 6,–
Hotel Wedina, Gurlittstraße 23