ÜBER NACHT? LITERATUR UND POLITIK IN DER VIRTUALISIERTEN GESELLSCHAFT
Eine Veranstaltung in der Reihe »SCHÄTZE«
Die Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Politik ist so alt wie die Entstehung der Künste im Zeichen der »Polis«, der Öffentlichkeit. Und doch hat diese konfliktreiche wie fruchtbare Beziehungsgeschichte in den letzten Jahren eine neue Qualität und Brisanz angenommen. Der vielgescholtene Elfenbeinturm interessiert uns kaum noch. Sichtbarkeit, Publikation und damit Wahrnehmbarkeit – und sei es als »Turm« – sind grundlegende Parameter der Künste. Sie entlassen auch die Dichtung nicht aus der Frage nach ihrer Verantwortung, die zwar nicht als politisch bezeichnet werden müsste, aber ebenso wenig unpolitisch genannt werden kann.
Doch wie sind Sichtbarkeit und Dunkel in einer globalisierten, digital vernetzten Welt definiert? Regime der Unterdrückung, des Machtmissbrauchs und der Vernichtung sind in den Grenzauflösungen von öffentlichem und privatem Raum heute schwer zu lokalisieren. Die medial inszenierte Ereignishaftigkeit von Katastrophen, die uns – scheinbar »über Nacht« – mit Zerstörung und Gewalt konfrontiert, führt nicht nur in »sozialen« Netzwerken zu ratloser Meinungsproduktion und Verschwörungsängsten. Können literarische, fiktionale Texte hier eine eigene Sprache entgegensetzen, die der Sichtbarmachung wirklicher und wirkmächtiger Prozesse dient? Wie sensibilisieren sie für Fake, Fakt und Fiktion? Und sind die Kritikpotenziale des Möglichkeitsdenkens und eines kulturhistorischen, sprachlichen Bewusstseins »freier« Schriftstellerinnen und Schriftsteller heute überhaupt noch freizusetzen?
Über diese und andere Fragen sprechen:
Özlem Özgül Dündar, Freie Schriftstellerin
Petra Morsbach, Freie Schriftstellerin
Ulrike Steierwald, Literaturwissenschaftlerin, Professorin an der Leuphana Universität Lüneburg
Regula Venske, Freie Schriftstellerin, Präsidentin des deutschen PEN
Der Zutritt erfolgt nach dem 2G Modell. Ein Impf- oder Genesungsnachweis muss am Einlass vorgelegt werden.
In Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg. Kulturpartner NDR Kultur
Dienstag, 9.11.2021
19.30 Uhr
€ 12,– / 8,– Streamingticket: € 5,–
Literaturhaus
Streaming-Abonnement: € 40,–/35,–
Um sicherzustellen, dass alle Veranstaltungen inbegriffen sind, schließen Sie den Ticketkauf bitte bis zum 3.11. um 18.00 Uhr ab.
Beim Kauf eines Tickets über den Dienstleisters Reservix fallen Servicegebühren an.
Mitglieder können ihre Karten per E-Mail an tickets@literaturhaus-hamburg.de oder telefonisch bestellen.