Eugen Ruge
liest aus seinem neuen Roman »Metropol«
»Dies ist die Geschichte, die du nicht erzählt hast. Du hast sie mit ins Grab genommen. Du warst sicher, dass sie niemals wieder ans Licht kommt«. 1936, Moskau – für die Mitarbeiter der OMS, dem Nachrichtendienst der Komintern, herrscht Urlaubssperre. Und trotzdem erhalten die aus Deutschland geflüchtete Kommunistin Charlotte, ihr Mann Wilhelm und die junge Britin Jill eine Ausnahmegenehmigung und treten im Spätsommer eine mehrwöchige Reise durch die Sowjetunion an. Als Charlotte in der »Deutschen Zentralzeitung« auf den Artikel über den Prozess in Moskau stößt, traut sie ihren Augen nicht. Unter den 17 Angeklagten, denen konterrevolutionäre sowie terroristische Tätigkeiten vorgeworfen werden, befindet sich M. Lurie, den Charlotte besser kennt, als ihr lieb ist. Wem kann man noch vertrauen? Wer ist Freund und wer ist Feind? »Metropol« (Rowohlt) ist ein zeitgeschichtlicher Roman, der das Leben in Zeiten des politischen Terrors der 1930er-Jahre zeichnet und das bisher Unerzählte über Charlotte, der Großmutter von Eugen Ruge, erzählbar macht.
Der diplomierte Mathematiker Eugen Ruge wurde 1954 in Soswa (Ural/Russland) geboren. 2011 debütierte er nach veröffentlichten Theaterstücken und Hörspielen mit dem Roman »In Zeiten des abnehmenden Lichts«, für den er unter anderem mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Zuletzt erschienen die Romane »Cabo de Gata« (2014) und »Follower« (2017).
Moderation: Jörg Magenau
Medienpartner NDR Info, Kulturpartner NDR Info
Donnerstag, 24.10.2019
19.30 Uhr
€ 12,–/8,–
Literaturhaus