Nichts als angespannte Muskeln
Die Übersetzer Isabel Bogdan, Ingo Herzke und Annette Kopetzki präsentieren Gardam, Kennedy und Parrella
»Ich mag Kurzgeschichten, weil sie keinen Platz zum Verstecken bieten«, notierte Jonathan Franzen, und ihren Übersetzern bieten Kurzgeschichten erst recht keinen Platz zum Verstecken: Jedes Wort muss zielgerichtet sein, Leerstellen präzisieren, Atmosphäre schaffen. Kompromisse sind verboten. Alle Regeln des Übersetzens werden durch die Kurzgeschichte verschärft. Denn »es gibt hier nichts als angespannte Muskeln und Nerven, so wie sie uns Leonardo da Vinci zeigt. Peng. Vom Nabel ausgehend: perfekt« (Valeria Parrella).
Drei der vielen herausragenden Hamburger Übersetzerinnen und Übersetzer stellen an diesem Abend ihre Arbeit vor, skizzieren Detailprobleme und berichten von schönen und quälenden Momenten. Ihren Werkstattberichten liegen folgende Bücher zugrunde: Jane Gardam, »Die Leute von Privilege Hill« (Hanser; Übersetzung: Isabel Bogdan) – A. L. Kennedy, »Der letzte Schrei« (Hanser; Übersetzung: Ingo Herzke) – Valeria Parrella, »Liebe wird überschätzt« (Hanser; Übersetzung: Annette Kopetzki).
»Wenn wir vernünftig sind und erzählende Literatur lieben, werden wir übereinstimmen, dass die Kurzgeschichte eine gute, anspruchsvolle und schöne Form ist. Die Kurzgeschichte ist klein, kann aber eine ungeheuer durchschlagende Wirkung haben – nicht unähnlich, wie ich an dieser Stelle fast immer sage, einer Gewehrkugel.« (A. L. Kennedy)
Mit freundlicher Unterstützung der Kunst- und Literaturstiftung Petra und K.-H. Zillmer
Donnerstag, 15.11.2018
19.30 Uhr
€ 12,–/8,–
Literaturhaus