PHILOSOPHISCHES CAFÉ EXTRA
»Millionen Flüchtlinge in Deutschland. Welche Zukunft?« mit Van Bo Le-Mentzel, Reinhard Merkel und Elisabeth von Thadden
»Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen, dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.«
Angela Merkel am 15.9.2015 in Wien
Gastfreundschaft, schrieb Immanuel Kant in seiner Schrift »Zum ewigen Frieden« sei »keine Philanthropie«. Die »Hospitalität« sei das, was uns von Tieren und vom bloßen Überleben unterscheide. Sie zivilisiert das Leben – auch das der Gastgeber. Deutschland überraschte sich und die Welt mit seinem freundlichen Empfang der Neuankömmlinge. Es ist zum Sehnsuchtsland geworden. Und im Land selbst ist eine Sehnsucht nach Tätigkeit und wirksamem Handeln aufgekommen. Auch das ist keine »Philanthropie«, wie der notorische Verdacht gegenüber »Gutmenschen« unterstellt. Bietet sich die Chance auf eine offenere Gesellschaft? Wird in Zeiten der Globalisierung, eine »Glokalisierung«, die Kultivierung des Lokalen, möglich? Zugleich wachsen Ressentiments, Ängste und Grenzzäune. Sind die vor Kriegen Flüchtenden sogar Vorboten von Klimakriegen und Hungerrevolten? Allerdings muss auch die Frage nach den Grenzen der Möglichkeiten selbst des großzügigsten Gastgebers gestellt werden.
Darüber spricht Reinhard Kahl mit dem Künstler und Aktivisten Van Bo Le-Mentzel, der vor mehr als 30 Jahren aus Laos mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen und mit seinen »Hartz IV-Möbeln« bekannt geworden ist, mit dem Hamburger Hochschullehrer für Rechtsphilosophie Reinhard Merkel und mit der Journalistin Elisabeth von Thadden (»Die Zeit«).
In Kooperation mit der Freien Akademie der Künste und mit freundlicher Unterstützung der Udo Keller Stiftung »Forum Humanum«
Donnerstag, 3.12.2015
19.00 Uhr
€ 16,– / 12,–
Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23