HALLGRÍMUR HELGASON (IS)
liest aus »Seekrank in München«
»Die Figuren, die Helgason sich ausdenkt, sind eine rare Pracht. Seiner krachend absurden Phantasie verfällt man sofort.« Spiegel Online
Von einer märchenhaften Insel im Norden kommt ein junger Mann, um in München Malerei zu studieren. Er kennt weder Lokale noch Bier, aber er weiß genau, was er werden möchte: Künstler. In Hallgrímur Helgasons Roman »Seekrank in München« (Klett-Cotta; Übersetzung: Karl-Ludwig Wetzig) muss sich ein Student durchschlagen – fast krank vor Schüchternheit und ohne ein Wort Deutsch zu können. Auch an der Kunstakademie bleibt er zunächst ein Außenseiter, denn mit den neuen Wilden kann er wenig anfangen. Und die Welt draußen ist viel kälter, als es auf Island je werden kann. Der Kalte Krieg ist auf seinem Höhepunkt, und so wacht er jeden Morgen mit der Sorge auf, dass der Dritte Weltkrieg bereits begonnen habe. Und dann stellt sich auch noch heraus, dass er eine seltsame Gabe hat, die ihn nicht gerade appetitlich macht.
Der vielfach prämierte Isländer Hallgrímur Helgason dem mit »101 Reykjavík« und dessen Verfilmung Ende der 1990er Jahre der internationale Durchbruch gelang, schafft hier einen Helden, der so ist wie sein Autor: schräg, voller Witz und wunderbar unangepasst. Denn auch Helgason selbst verbrachte Anfang der 1980er Jahre zwei Semester an der Kunstakademie in München.
Moderation: Kristof Magnusson
Hallgrímur Helgason: geboren 1959 in Reykjavík, studierte er an der dortigen Hochschule für Kunst und Kunstgewerbe. Sein erster Roman »Hella« erschien 1990. International bekannt wurde Helgason 1996 mit seinem Roman »101 Reykjavík«, der auch in der Filmversion zum Hit wurde. Helgason erhielt 2001 den Isländischen Literaturpreis. 2010 wurde ihm auf der Frankfurter Buchmesse der »Preis für den kuriosesten Buchtitel des Jahres« für »Zehn Tipps, das Morden zu beenden und den Abwasch zu beginnen« verliehen. In deutscher Übersetzung erscheinen seine Romane bei Klett-Cotta.
Kristof Magnusson: geboren 1976 in Hamburg, ist ausgebildeter Kirchenmusiker und studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er lebt und arbeitet als Autor und Übersetzer in Berlin. Sein Debütroman »Zuhause« erschien 2005 (Verlag Antje Kunstmann) und wurde mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet. Seine Komödie »Männerhort«, geschrieben für das Theater, wurde 2014 verfilmt.
Julian Greis: geboren 1983 im Ruhrgebiet, Schauspielstudium in Stuttgart. Ab 20016 am Schauspielhaus Graz engagiert. 2009 wechselte er ans Thalia Theater Hamburg, wo er u.a. mit Jette Steckel, Antú Romero Nunes und Bastian Kraft arbeitet. 2012 wurde ihm von der Körber-Stiftung der Boy-Gobert-Preis für Nachwuchsschauspieler verliehen. Neben dem Theater arbeitet Julian Greis für Film und Fernsehen und als Sprecher für Hörbücher und Hörspiele.
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Medienpartner NDR Kultur und NDR Info
Mittwoch, 25.11.2015
20.30 Uhr
€ 12,–/8,–
Literaturhaus