»ERSTE LIEBE« VON SAMUEL BECKETT
Eine musikalische Fastenlesung (Nr. 109) – Seit Becketts 100. Geburtstag 100 Jahre lang an 100 Orten – mit Leopold von Verschuer & Bo Wiget
Jedes Jahr zu Samuel Becketts Geburtstag liest Leopold von Verschuer (Übersetzer, Sprachkünstler und Regisseur) dessen frühe Erzählung »Erste Liebe« vor, und Bo Wiget (Cellist, Komponist und Improvisator) grummelt, grölt und musiziert dazu. Es ist der komisch-desolate Bericht eines liebesunwilligen, vaterfixierten, obdachlosen Eigenbrötlers über seine erste Liebe. Da Beckett entgegen dem Gerücht, er habe sein Geburtsdatum manipuliert und selbst auf den Karfreitag, den 13. April als Symbol für das Leid verlegt, tatsächlich an diesem Tag zur Welt kam und dieser auch dieses Jahr in die Karwoche fällt, fasten sie gemeinsam mit ihren Zuhörern.
Samuel Beckett (1906 – 1989) gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und wurde 1969 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Die Erzählung »Erste Liebe« schrieb er 1945, auf Deutsch erschien sie 1973 übersetzt von Elmar Tophoven bei Suhrkamp.
Leopold von Verschuer (* 1961 in Brüssel) ist Spezialist für sprachliche Grenzgänger. Seine Arbeit u.a. mit Valère Novarina, Álvaro García de Zúñiga und Kathrin Röggla führte ihn über Paris, Lissabon, Wien, Zürich und Berlin nach Hamburg. Ein Mann »mit allen Wassern der feinstofflichen Sprachkomik gewaschen« (Süddeutsche Zeitung).
Bo Wiget (*1971 in Wattwil) spielt Cello & Elektronik, betreibt Komposition, Performance, Tanz und Theater. 2013 inszenierte er seine Oper »Happy Ding« am HAU. »Ein Glücksfall für die Theatermusik«, kommentierte Dietrich Diederichsen.
Medienpartner NDR Info
Dienstag, 15.4.2014
19.30 Uhr
€ 10,– /8,– /6,–
Literaturhaus