David Peace
stellt seinen Roman »GB84« vor
»Im ganzen Land wird nicht ein Brocken Kohle bewegt, ohne dass wir es sagen. Wir werden jede Zeche bestreiken. Wir werden jedes Kraftwerk und jedes Stahlwerk stilllegen.«
David Peace kennt keine Kompromisse. Ein Roman des Briten ist eine Tour de force durch die Abgründe der menschlichen Seele. Sein Roman »GB84«, bereits 2004 auf Englisch erschienen, liegt 30 Jahre nach den Ereignissen, die er beschreibt, in der grandiosen Übersetzung von Peter Torberg endlich in der Verlagsbuchhandlung Liebeskind vor. Erneut bearbeitet Peace einen Abschnitt der aktuellen britischen Geschichte und transponiert ihn in hochgestimmte Literatur: Den Streik der britischen Bergarbeiter im Jahr 1984/85, der das Vereinigte Königreich zum Wanken brachte, und in dem die »Eiserne Lady« Margaret Thatcher innenpolitisch ihre Krallen zeigte. »This is an epic novel rather than a heroic one. It is too close to the dirt of the strike, both literal and metaphorical, to romanticise it«, schrieb Terry Eagleton im »Guardian« über den eindrucksvollen Roman.
David Peace, der abgründigste und intelligenteste unter den britischen Kriminalschriftstellern, gelangte mit dem »Red Riding Quartet« über den »Yorkshire Ripper« zu Weltruhm. Peace, 1967 in Yorkshire geboren, lebt mit seiner Familie in Tokio. Diese Stadt lässt ihn auch literarisch nicht los, wie seine letzten Romane »Tokio im Jahr Null« und »Tokio besetzte Stadt« höchst eindrücklich belegen.
Moderation: Julika Griem
Deutscher Text: Heiko De Groot
Mit freundlicher Unterstützung der Verlagsbuchhandlung Liebeskind
Dienstag, 11.3.2014
19:30 Uhr
€ 12,– / 9,– / 7,–
Literaturhaus