Ein Adalbert-Stifter-Abend
»Der sanfte Unmensch« – Tilman Spreckelsen und Christian Brückner stellen den österreichischen Erzähler vor
»Der sanfte Unmensch« – so wurde Adalbert Stifter (1805 bis 1868) von Arno Schmidt genannt, der ihn zugleich äußerst schätzte und heftig ablehnte. Tatsächlich ist Stifter ein Solitär in der deutschsprachigen Literatur, einer, der sich nicht in die Welt und in die österreichische Gesellschaft seiner Zeit einfinden konnte und die Ruhe und Harmonie, die er in seinem Leben vermisste, beharrlich und unbeirrt in seinen Werken herbeischreiben wollte.
»Der Nachsommer«, »Brigitta«, »Abdias« oder »Der Waldbrunnen« erzählen davon, vor allem aber sein lebenslang betriebenes, schließlich unvollendetes Projekt »Die Mappe meines Urgroßvaters«. Dieser buchstäblich atemberaubende Text, der die Landschaft des Böhmerwaldes ebenso durchwandert wie die der Seele, steht im Zentrum eines Abends, der Adalbert Stifter aus Anlass seines 150. Todestages gewidmet ist.
Gestaltet wird diese Hommage von Tilman Spreckelsen, Autor unter anderen von drei Theodor-Storm-Romanen und Literaturredakteur bei der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, und vom unübertroffenen Christian Brückner, der für das von ihm und seiner Frau Waltraut betriebene Hörbuchlabel Parlando mehrere Texte Stifters eingelesen hat.
Dienstag, 30.1.2018
19.30 Uhr
€ 12,– /8,–
Literaturhaus